Frank Martin : Piano Quintet, Quartet, Pavane couleur du temps Quatuor Terpsycordes & Fabrizio Chiovetta

Album info

Album-Release:
2024

HRA-Release:
12.04.2024

Label: Claves Records

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Artist: Quatuor Terpsycordes & Fabrizio Chiovetta

Composer: Frank Martin (1890-1974)

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FLAC 96 $ 14.50
  • Frank Martin (1890 - 1974): Piano Quintet:
  • 1 Martin: Piano Quintet: I. Andante con moto 06:37
  • 2 Martin: Piano Quintet: II. Tempo di minuetto 05:28
  • 3 Martin: Piano Quintet: III. Adagio ma non troppo 07:32
  • 4 Martin: Piano Quintet: IV. Presto 05:40
  • String Quartet:
  • 5 Martin: String Quartet: I. Lento 07:04
  • 6 Martin: String Quartet: II. Prestissimo 02:46
  • 7 Martin: String Quartet: III. Larghetto 06:29
  • 8 Martin: String Quartet: IV. Allegretto leggero 03:40
  • Pavane couleur du temps, for String Quintet:
  • 9 Martin: Pavane couleur du temps, for String Quintet 06:51
  • Total Runtime 52:07

Info for Frank Martin : Piano Quintet, Quartet, Pavane couleur du temps

Die Kammermusik zieht sich durch die gesamte lange Karriere von Frank Martin, mit einer Vielzahl von teils klassischen, teils überraschenden Besetzungen und Titeln: Rhapsodie für Streichquintett mit Kontrabass, Sonata da chiesa für Viola d’amore und Orgel, Ballade für Posaune und Klavier, Petite fanfare für Bläsersextett … Innerhalb dieser Fülle von Werken ging der Komponist mit den historisch bewährtesten Genres sparsam um. Sein einziges Streichquartett ist ein Spätwerk und zugleich sein letztes Kammermusikwerk. Das Quintett für Klavier und Streicher sowie die Pavane couleur du temps hingegen gehören zu seinen frühesten Beiträgen auf diesem Gebiet.

Ende 1918 heiratet Martin Odette Micheli, und das junge Paar lässt sich in Zürich nieder. In dieser Stadt entsteht einige Monate später das Quintett für Klavier und Streicher. Das Werk fällt in eine Zeit, in der sich der Künstler allmählich von der Postromantik löst und zu einem persönlicheren Stil findet. Sein ausgeprägtes Interesse an der Kunst von Claude Debussy und Maurice Ravel findet ein Echo in der Begegnung mit dem Dirigenten Ernest Ansermet, der ein glühender Verfechter der beiden Komponisten ist. Das Quintett ist Zeuge dieses Einflusses, geht jedoch weit darüber hinaus. Schon in den ersten Takten lässt sich eine ungewöhnliche Auffassung von dieser Musikgattung heraushören: Über einer schmerzvollen Begleitung der Violinen und der Bratsche stimmt das Cello eine klagende, leidenschaftliche Melodie an. Erst im sechzehnten Takt meldet sich schüchtern das Klavier zu Wort. Bis auf wenige Ausnahmen bleibt das Klavier während des gesamten Stücks im Hintergrund und beschränkt sich darauf, etwas Farbe hinzuzufügen oder rhythmische Unterstützung zu bieten. Wir sind hier weit entfernt von der Tradition des Klavierquintetts, die, von César Franck über Johannes Brahms bis zu Gabriel Fauré, das Klavier zu einem gleichberechtigten Partner der Streicher macht. Im Menuett zeigt sich Ravels Geist am deutlichsten: Der Tanz wird hier stark stilisiert, und sowohl der rhythmische Elan als auch gewisse Pizzikato-Effekte und arpeggierte Akkorde erinnern an die musikalische Welt des Franzosen.

Man liest oft, im langsamen Satz des Quintetts zeige sich Frank Martins Faszination für Johann Sebastian Bach. Tatsächlich würden die eindringlichen Triolen, mit denen das Stück beginnt, durchaus in eine Passion des deutschen Meisters passen, doch hier endet die Analogie auch schon. Der Komponist schafft ein vollendetes Spiel von Hell-Dunkel zwischen dieser dunklen Begleitung und den strahlenden Arpeggien der ersten Violine und der Viola. Hier kommt ein postromantischer Ton zum Tragen, der im mittleren Teil den Höhepunkt erreicht, wo die erste Violine mit ihrem Spiel von Sexten und Terzen zu einer lyrisch übersteigerten Polyphonie beiträgt, während das Klavier schweigt. Die ersten fast sechzig Takte des Schlusssatzes werden erneut von den Streichern bestritten. Ein fugierter Stil wechselt mit lockereren Passagen ab, wobei der Komponist die instrumentale Textur mit grossem Einfallsreichtum ständig abwandelt. Mitten in diesem musikalischen Feuerwerk erklingt sogar eine Volksweise aus Savoyen. ...

Fabrizio Chiovetta, Klavier
Terpsycordes Quartett




Fabrizio Chiovetta
wurde in Genf geboren und ist schweizerischer und italienischer Staatsbürger. Er studierte bei Elisabeth Athanassova, Dominique Weber, John Perry und Paul Badura-Skoda, zu dessen bevorzugtem Jünger er wurde.

Er gibt zahlreiche Konzerte in Europa, Nordamerika, Asien und im Nahen Osten (Menuhin Festival und Sommets musicaux de Gstaad, Princeton Piano Festival, National Center in Peking, Lisztomanias, Berlioz Festival, Oriental Art Center in Shanghai, Schloss Elmau) und spielt unter anderem unter der Leitung von Gábor Takács-Nagy, Jean-Pascal Hamelin, Arie van Beck und Diego Matheuz. Als vielseitiger Musiker ist er ein gefragter Kammermusiker und tritt mit Partnern wie Gautier Capuçon, Lise Berthaud, Patrick Messina, dem Belcea-Quartett, Marc Coppey, Henri Demarquette, Camille Thomas, Pierre Fouchenneret, Sarah Nemtanu, Samuel Hasselhorn, Benjamin Appl, Sophie Karthäuser oder Werner Güra auf; als Improvisator arbeitet er mit Musikern aus verschiedenen Bereichen zusammen. Er unterrichtet außerdem Klavier an der Musikhochschule in Genf.

Seine Aufnahmen für Palexa, Claves Records und Aparté wurden von der Kritik hoch gelobt (Diapason, Choc de Classica, American Record Guide, Gramophone Editor's Choice).

Das Terpsycordes Quartett
definiert die Verbindung zwischen einem Musikensemble und seinem Publikum neu. Es erfindet neue Wege, ein Kammermusikkonzert zu erleben, und engagiert sich sowohl für benachteiligte Zuhörer als auch für Jugendliche, um seine Kunst mit möglichst vielen Menschen zu teilen.

Das Quartett wurde 1997 in Genf gegründet, geleitet von der künstlerischen Vision von Gábor Takács-Nagy und genährt durch das Wissen der Mitglieder der Quartette Amadeus, Budapest, Hagen, Lasalle und Mosaiques. Das Terpsycordes Quartett hat schnell die Musikszene erobert und unter anderem den ersten Preis beim Wettbewerb in Genf im Jahr 2001 gewonnen. Begegnungen mit bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts wie György Kurtág und Sofia Gubaidulina sowie Persönlichkeiten aus der Barockwelt wie Gabriel Garrido, Chiara Banchini, Florence Malgoire und Leonardo García Alarcón haben dazu beigetragen, die ästhetische Entwicklung des Quartetts zu definieren und zu verfeinern. Die Mitglieder arbeiten auch heute noch regelmäßig mit Partnern aus verschiedenen Bereichen zusammen, darunter Ensembles wie Cappella Mediterranea, Gli Angeli Genève, Contrechamps, l'Armée des Romantiques oder Elyma.

Das Repertoire des Terpsycordes Quartetts erstreckt sich von der Vorklassik bis zur zeitgenössischen Musik. Seit 2021 führt es eine vollständige Aufführung der Quartette von Joseph Haydn auf historischen Instrumenten im Museum für Kunst und Geschichte in Genf auf und pflegt gleichzeitig eine besondere Beziehung zu den Genfer Komponisten des 20. Jahrhunderts. Dieses neue Album, das ausschließlich den Werken von Frank Martin gewidmet ist, ergänzt eine von der Kritik gefeierte Diskografie, die von Haydn bis Piazzolla reicht.

Das Terpsycordes Quartett engagiert sich aktiv in sozialen und pädagogischen Projekten. Es bietet Konzerte in Zusammenarbeit mit Stiftungen, Vereinen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, in prekären Lebenslagen oder in Haft an. Es arbeitet auch mit Schülern der Schulen der Stadt Genf zusammen. Es bricht Konventionen, indem es einzigartige Erlebnisse anbietet, um seine Leidenschaft zu teilen, sei es bei Freiluftkonzerten an ungewöhnlichen Orten, musikalischen Fahrradtouren oder öffentlichen Proben, und schafft so originelle Gelegenheiten, die Magie der Kammermusik einem vielfältigen Publikum näherzubringen.

Das Terpsycordes Quartett wird von der Stadt Genf und der Republik und dem Kanton Genf unterstützt.



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