Louis Sclavis
Biographie Louis Sclavis
Louis Sclavis
liebt lebendige Musik, Musik, die Geschichten erzählt, die nach neuen Horizonten und interdisziplinären Dialogen auch mit anderen Kunstformen sucht. Schon auf dem Album »Napoli's Walls« (2002) hat der 1953 in Lyon geborene Klarinettist, einer der wohl wichtigsten Protagonisten des europäischen Jazz, die »bildlichen Empörungen« des Pioniers der französischen Straßenkunst, Ernest Pignon-Ernest, musikalisch bearbeitet. Seit den siebziger Jahren sorgen dessen zumeist unautorisierte großformatige Figuren und Interventionen an öffentlichen Orten für Furore.
Mit Sclavis' Quartett um Benjamin Moussay am Klavier, Sarah Murcia am Kontrabass und Christophe Lavergne am Schlagzeug ist nun das Album »Characters on a Wall« bei ECM erschienen, auf dem sich die Musiker dieser elegant und druckvoll swingenden Band erneut mit Pignon-Ernest beschäftigen. Acht Werke des Situationisten und Fluxus-Künstlers hat Sclavis ausgewählt, unter anderem eine Pasolini-Figur in Rom, einen Genet in Brest, Rimbaud in Charleville-Mézières und den palästinensischen Dichter Mahmoud Darwich in Ramallah. Für Louis Sclavis ist die Kunst von Pignon-Ernest wie das Libretto einer Oper: Voller Emotion, Drama und musikalischer Dynamik.