Das norwegische Label 2L gehört zu den Pionieren hochaufgelöster digitaler Tonaufnahmen. Bereits zu Zeiten als CDs noch weitverbreitet als Gipfel digitaler Klangkultur galten und SACDs als klanglicher Overkill setzte 2L auf hohe Abtastraten von PCM-Aufzeichnungen und selbstverständlich auf das DSD-Format der SACD. Wie nur wenige Label der Hirez-Garde propagierte 2L Mehrkanalaufnahmen unterschiedlicher Formate, die bis heute auf Audio-Blu-ray-Platten verfügbar sind. Abgerundet wird das progressive Profil dieses Labels durch einen kristallklaren Sound, der als solcher einzigartig ist und als akustischer Fingerabdruck jede L2-Aufnahme auf Anhieb akustisch identifizierbar macht. Auch künstlerisch unterscheidet sich 2L von der international ausgerichteten Konkurrenz durch eine bodenständige Auswahl hervorragender Künstler vorwiegend norwegischer Provenienz mit den Trondheimer Solisten im orchestralen Zentrum der Aufnahmen aus dem klassischen und modernen Repertoire.
Auch auf dem Album LUX bilden die Solisten aus Trondheim das orchestrale Rückgrat zeitgenössischer Chor-Kompositionen, sängerisch gestaltet vom Mädchenchor Nidarosdomens jentekor und aufgenommen in der Nidaros Cathedral, Trondheim. Ståle Kleiberg trägt in der Besetzung Chor und Streichorchester zwei seiner Werke bei: „Hymn to Love“ und „The Light“. Helligkeit und Optimismus herrschen in beiden Kompositionen vor, in denen der Chor auf Grundlage des fein abgetönten Orchesters und der von Petra Bjørkhaug dezent gespielten Orgel gekonnt die Rolle des Lichtspenders übernimmt. Wenn man diese beiden Werke in der von 2L aufgenommenen Interpretation durch den Nidarosdomens jentekor und die Trondheim Solistene gehört hat, schreitet man lichtdurchflutet voller Zuversicht, gegen Ungemach bestens gerüstet in den Tag hinein.
Andrew Smiths „Requiem“ verzichtet vollständig auf ein das Orchesterrückgrad für den Chor und setzt auf den auskomponierten Beitrag des Organisten Ståle Storløkken und die improvisierten Beiträge des Saxophonisten Trygve Seim zur Begleitung des Mädchenchors. Das vom Chor in Auftrag gegebene Requiem folgt im Wesentlichen dem katholischen Ritus und Text der Totenmesse, der jedoch zum Teil ersetzt ist durch Beiträge, die sich auf das tragische Schicksal von unschuldigen Kindern bei heutigen Krisen kriegerischer Art beziehen. Die Kompositionsweise von Andrew Smith erinnert stark an gregorianischen Gesang, der durch den vorzüglichen Mädchenchor bis in ätherische Gefilde hinein fein ausgeformt, durch den natürlichen Nachhall des Kirchenraums und die formidable Aufnahmetechnik sowie den Saxophonisten und den Organisten unterstützt den Hörer zuhause voll in das Geschehen einbindet.
Wie von 2L nicht anders zu erwarten, gibt es das Album LUX, das ursprünglich im DXD-Format (352.8kHz/24bit) aufgenommen worden ist, in den unterschiedlichsten digitalen Formaten von dem hier vorgestellten konventionellen FLAC-Stereoversion mit der Abtastrate 176 kHz bis zur Hybrid-SACD und MQA-CD und verschiedenen Raumklangversionen auf der Audio-Bluray.
Nidarosdomens jentekor
TrondheimSolistene
Trygve Seim, Saxophon
Ståle Storløkken, Orgel
Petra Bjørkhaug, Orgel
Anita Brevik, Dirigent