Der in London ansässige Schlagzeuger und Komponist Elliott Henshaw, der auf über 50 Alben und bei zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt hat, ist in der Jazz-Welt ebenso zuhause wie in der Fusion-Welt, in der sein neuestes Album Who’d Have Guest angesiedelt ist. Als Session-Musiker hat er mit einer Reihe berühmter Musiker zusammengearbeitet, darunter Shirley Bassey und Bob Mintzer. Mit Simon Niblock teilt er sich die Leitung der 18-köpfigen Band Spice Fusion, die bislang 2 Alben Trying Too Hard und Trying Hard 2 herausgebracht hat. 2005 gründete Elliot Henshaw die in Quintett-Formation auftretende The Elliott Henshaw Band, die aus erfahrenen Session-Musikern rekrutiert hat und die neben einer größeren Anzahl von Gastmusikern das neue Album Who'd Have Guest mitgestaltet. Fünf der Stücke auf diesem Album stammen von Eliott Henshaw und zwei von James Pusey, dem Gitarristen der Band. Die restlichen Stücke haben die Gastmusiker Miranda Wilford und Noel Sullivan und der Saxofonist und Komponist Andy Scott beigetragen.
Im Opener „Tea And Toast“ sorgt die Bläsersektion von Walsh / Traves / Niblock für einen druckvollen Hintergrund, vor dem nach einem sich im Kreis drehenden Keyboard-Motiv eine entspannte, fusionartige Stimmung mit den Klängen des E-Pianos und dem charakteristischen Sound von Bob Mintzers Tenor-Saxofon entwickelt. Der Trompeter Bryan Corbett gestaltet als Gastsolist „Direct Input“ verantwortlich mit, dem ein funkiger Groove des E-Pianos zugrunde liegt, den die Trompete motiviert, um ganz im Stil von Freddie Hubbard scharfe Akzente zu setzen. Als Kontrastprogramm folgt um einige Grade kühler vom Sopran-Saxofon präsentiert „Along Came Milly“. Miranda Wilford ist die Solistin im Song „Monte Carlo“, der den Hörer zurück in Funkgefilde führt, in dem hie und da ein wenig Rapp aufscheint.
Auf den vom Sopran-Saxofon angestimmten und mit Streichern untermalten Song "JP" von Elliott Henshaw folgt der vom Sopran-Saxofon in schroffem Funk-Stil angestimmte und mit Streichersound untermalte Song „Hiding To Nothing“, dessen Idyll von einer rockig geführten Gitarre unterbrochen wird. Weiter geht es auf dem Funk- und Soul-Pfad mit „Faithless“, einem gefühlvoll gesungenen, kraftgeladenen Stück, in dem Saxofon und Gitarre starke Akzente setzen. Die letzten beiden Stücke stammen vom Saxofonisten und Komponisten Andy Scott. „Red Barett“ lebt von seinem hohen Funk-Anteil auf den Mark Cox einen einfallsreichen Chart aufsetzt. Der letzte Titel „Scotty The Brave“ nährt sich von nachdrücklich in Szene gesetzten Beiträgen des Saxofonisten Willescroft und des Pianist Steele.
Who'd Have Guest erweist sich als ein unaufdringlich daherkommendes Album, bei dem der Schwerpunkt auf dem Groove und dem Spaß liegt, den die Musiker bei seiner Produktion offenbar hatten. Man darf davon ausgehen, dass die Hörer dieses Fusion-Albums von seinem Spaßfaktor angesteckt sämtliche Unbilden der Gegenwart zumindest für die Laufdauer des Albums vergessen können. Was will man mehr.
Elliott Henshaw Band:
Elliott Henshaw, drums, percussion
Andrew McKinney, bass
Matt Steele, keyboards
James Pusey, guitar
Simon Willescroft, saxophone
Guest Appearances:
Dave Weckl, drums (track 11)
Simon Goulding, bass (track 11)
Gwilym Simcock, piano (track 3)
Richard Beadle, piano (track 8)
Chris Traves, Hammond Organ (tracks 7, 6)
John Wheatcroft, guitar (track 1)
Mike Outram, guitar (track 6)
Tommy Emmerton, guitar (track 7)
Simon Lind, guitar (track 9)
Mark Cox, guitar (track 10)
Miranda Wilford, vocals (track 4)
Noel Sullivan, vocals (track 7)
Tom Walsh, trumpet (track 1, 3, 4, 5, 7)
Bryan Corbett, trumpet (track 2)
Chris Traves, trombone (tracks 1, 3, 4, 5, 7)
Bob Mintzer, saxophone (track 1)
Simon Niblock, saxophone (tracks 1, 3, 4, 5, 7)
Fiona Asbury, saxophone (track 5)
Sammy Mayne, saxophone (track 5)
Chris Aldridge, saxophone (tracks 1, 3, 5)
Chris Traves, percussion (tracks 1, 3, 4, 5, 7)
Pete Billington, strings (tracks 1, 3, 5, 10)
Mel Wickens, strings (tracks 1, 3, 5, 10)
Pete Whitfield, strings (track 8)