Telemann: Seliges Erwägen, Passion-Oratorium Freiburger Barockorchester & Gottfried von der Goltz
Album info
Album-Release:
2018
HRA-Release:
23.03.2018
Label: Aparté
Genre: Classical
Subgenre: Vocal
Artist: Freiburger Barockorchester & Gottfried von der Goltz
Composer: Georg Philipp Telemann (1681-1767)
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- Georg Philipp Telemann (1681 - 1767): Seliges Erwägen - Passions-Oratorium, TWV 5:2:
- 1 1. Sinfonia 03:07
- First meditation:
- 2 2. Choral "Schmücke dich, o liebe Seele" 01:08
- 3 3. Aria "Gute Nacht, ihr meine Lieben!" (Jesus) 03:44
- 4 4. Recitativo ed Arioso "Doch, dass ihr möget mein gedenken" (Jesus) 00:47
- 5 5. Aria "Sollt ich deiner wohl vergessen?" (Die Andacht ) 03:20
- 6 6. Recitativo ed Arioso "Ich will euch noch darneben" (Jesus) 00:52
- 7 7. Choral "Dein Blut, der edle Saft" 00:43
- 8 8. Recitativo "Gott Lob! Es ist das Alte nun vergangen" (Die Andacht ) 01:20
- 9 9. Aria "Sollt ich deiner nicht gedenken?" (Die Andacht ) 03:25
- Second meditation:
- 10 10. Recitativo "Nun werd ich bald erfahren in der Tat" (Jesus, Petrus) 00:58
- 11 11. Aria "Foltern, Pech-vermischte Flammen" (Petrus) 04:34
- 12 12. Recitativo "Es wird der Hahn in dieser Nacht krähen" (Jesus) 00:20
- 13 13. Aria "Foltern, Pech-vermischte Flammen" (Petrus) 01:30
- 14 14. Recitativo "Ach, Petre! Miss dir nicht zu viel" (Die Andacht ) 00:38
- 15 15. Aria "Denke nach, du arme Erde" (Die Andacht ) 05:12
- 16 16. Choral "Gott, groß über alle Götter" 01:12
- Third meditation:
- 17 17. Arioso ed Recitativo: Vater! Vater!" (Jesus) 02:36
- 18 18. Accompagnato "O Anblick, welcher mir das Herze nimmt!" (Die Andacht ) 01:19
- 19 19. Aria "Ihr blut'gen Schweiß-Rubinen" (Die Andacht ) 04:28
- 20 20. Choral "Tritt her, und schau mit Fleiße" 00:57
- Fourth meditation:
- 21 21. Aria "Recht und Gerechtigkeit zu hegen" (Caiphas) 04:00
- 22 22. Recitativo "Gefangener, was hören wir?" (Caiphas) 01:28
- 23 23. Aria "Wenn die Gerichts-Posaune schallt" (Jesus) 04:03
- 24 24. (Die Andacht, Caiphas) 00:48
- 25 25. Aria "Menschen-Hände, Menschen-Lippen" (Die Andacht ) 04:48
- 26 26. Recitativo "Doch, denke nach, o Seele" (Die Andacht ) 00:28
- 27 27. Choral "Du edles Angesichte" 01:16
- Fifth meditation:
- 28 28. Accompagnato "Ach, ach! Was hab' ich doch getan?" (Petrus) 00:56
- 29 29. Aria "Mir ist die ganze Welt zu enge" (Petrus) 03:59
- 30 30. Accompagnato ed Arioso "Ach, könnt' ich doch in Tränen-Salz zerfließen" (Petrus) 01:16
- 31 31. Aria "Tränen, die der Glaube zeuget" (Der Glaube ) 04:43
- 32 32. Choral "Straf' mich nicht in deinem Zorn" 00:57
- Sixth meditation:
- 33 33. Recitativo ed Arioso "So rufet ihr vermaledeite Sünder" (Die Andacht ) 00:29
- 34 34. Aria "Droht der Satan meiner Seelen" (Die Andacht ) 02:55
- 35 35. Recitativo ed Arioso "Wen seh ich dort an jenem Stock gebunden" (Die Andacht ) 00:36
- 36 36. Aria "Ich treff' auf deinem blut'gen Rücken" (Die Andacht ) 04:41
- 37 37. Choral "Haupt voll Blut und Wunden" 01:08
- Seventh meditation:
- 38 38. Recitativo "Nun schließ' ich bald den münden Lebens-Lauf" (Jesus) 00:29
- 39 39. Aria "Ich will kämpfen" (Jesus) 05:04
- 40 40. Recitativo: „So wirst du, Lebens-Baum“ (Die Andacht) 00:29
- 41 41. Aria "Jesus wird ans Holz geschlagen" (Die Andacht ) 03:45
- Eighth meditation:
- 42 42. Choral "Jesu, unter deinem Kreutz" 01:09
- 43 43. Arioso "Es ist vollbracht!" (Jesus) 02:56
- 44 44. Choral "O große Not" 00:44
- 45 45. Recitativo "Ihr Gottes-Mörder" (Zion) 00:43
- 46 46. Aria "Erstaunet, ihr Kreise" (Zion) 05:12
- 47 47. Choral "Nun gibt mein Jesus gute Nacht" 01:19
- Ninth meditation:
- 48 48. Aria "Jesus spannt die Gnaden-Flügel" (Die Andacht ) 06:06
- 49 49. Recitativo ed Arioso "Nun endlich hat mein Jesus überwunden" (Die Andacht ) 01:24
- 50 50. Choral "Erscheine mir zum Schilde" (Die Andacht ) 02:01
Info for Telemann: Seliges Erwägen, Passion-Oratorium
Telemanns um 1722 geschriebenes Passions-Oratorium »Das selige Erwägen« war seinerzeit ein echter Hit. Den Text hatte Telemann selbst verfasst, in der bildhaften und anschaulichen Umsetzung bewährte sich der erfahrene Opern- und Kirchenkomponist. Geschrieben zur »Beförderung der Andacht« und im »Hamburgischen Werk- und Zuchthaus« erstmals aufgeführt, wirkte Telemanns Darstellung der Passionsgeschichte auf Jahrzehnte hinaus stilbildend.
In Hamburg, Rostock oder Riga hatten im 18. Jahrhundert Aufführungen des Oratoriums ihren festen Platz im Konzertkalender. Doch im Laufe des 19. Jahrhunderts geriet Telemanns Erfolgsstück zunehmend in Vergessenheit. Gottfried von der Goltz, seine illustre Solistenschar und das Freiburger Barockorchester entdecken das Werk neu.
Freiburger Barockorchester
Gottfried von der Goltz, Leitung
Anna Lucia Richter, Sopran (Glaube, Zion)
Hanna Zumsande, Sopran (Choräle)
Julienne Mbodjé, Alt (Choräle)
Colin Balzer, Tenor (Andacht)
Michael Feyfar, Tenor (Petrus)
Peter Harvey, Bariton (Jesus)
Konstantin Wolff, Bariton (Caiphas)
Das Freiburger Barockorchester
besteht aus 27 Musiker-Gesellschaftern (elf Violinen, vier Violen, zwei Violoncelli, Kontrabass, Cembalo, zwei Flöten, zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner und einer Trompete) sowie zahlreichen Gastmusikern, die das Orchester um Instrumente ergänzen, die im festen Orchesterstamm nicht zu finden sind (wie Blockflöte, Klarinetten, Trompeten, Pauken, Viola da Gamba und Laute). Gastmusiker werden auch für größere Besetzungen (Opern, romantisches Repertoire) hinzugezogen und sind auf vielen CD-Aufnahmen des FBO zu hören.
Der Legende nach begann alles am Silvesterabend 1985, als sich mehrere Studenten der Freiburger Musikhochschule - angeregt vom bevorstehenden Jahreswechsel und ein paar Glas Sekt - entschlossen, sich zu einem Ensemble zusammenzutun und auf historischen Instrumenten Barock zu spielen.
Nach zwei Jahren Probenarbeit mit intensivem Quellenstudium und angeregten Diskussionen darüber, wie denn wohl diese oder jene Phrase im barocken Sinne zu spielen sei, war es dann soweit: Am 8. November 1987 traten die Musiker erstmals unter dem Namen „Freiburger Barockorchester“ in der Burgheimer Kirche in Lahr auf. Auf dem Programm stand Barockmusik aus England (Purcell), Frankreich (Lully), Italien(Corelli), Österreich (Muffat) und Holland (Wassenaer).
Mit dieser Perspektive nähern sich die Musiker des Freiburger Barockorchesters auch nach fast dreißig Jahren ihres Bestehens immer noch einem einzelnen Werk oder einem Konzertprogramm. Mittlerweile hat sich allerdings ihr Repertoire eindrucksvoll vergrößert, mit einer Bandbreite vom barocken 17. Jahrhundert über Klassik und Romantik bis in die Gegenwart. Ja, inzwischen haben „die Freiburger“ (wie sie in der Musikszene häufig genannt werden) auch zeitgenössische Komponisten inspiriert, für ihre Barockinstrumente und ihre experimentelle, musikalische Neugier zu komponieren. Sehr oft sogar mit explizit barockem Bezug, etwa wie im August 2009 bei der Bachwoche Ansbach, wo die Musiker ein „Ansbachisches Konzert“ von Manfred Trojahn (Sentimenti del tempo) aus der Taufe hoben, das sich in Besetzung und konzertantem Gestus auf Johann Sebastian Bachs 4. „Brandenburgisches Konzert“ bezieht.
Eine weitere untrennbar mit dem FBO verbundene Eigenschaft ist das überwiegende Spiel ohne Dirigenten. Wie im 18. Jahrhundert üblich, wird auch das Freiburger Barockorchester vom Pult des Konzertmeisters aus geleitet. Weniger historisch, sondern vielmehr äußerst zeitgemäß, wird bei den „Freiburgern“ diese Position von zwei gleichberechtigten künstlerischen Leitern (also einer „Doppelspitze“) ausgefüllt, die im Wechsel einzelne Projekte leiten: Gottfried von der Goltz und Petra Müllejans. Selbstverständlich werden für größer besetzte Werke Dirigenten eingeladen - prominentester Gast und ein besonders beliebter Partner der Musiker ist René Jacobs, unter dessen Leitung das FBO für die Einspielung von Mozarts Oper „Idomeneo“ den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2009 erhalten hat. Mit dem spanischen Dirigenten Pablo Heras-Casado arbeitet man seit einigen Jahren sehr erfolgreich an Projekten mit sinfonischem Repertoire. Oft, und auch dies ist eine besondere Qualität des FBO, treten Musiker aus den eigenen Reihen als Solisten im Konzert und auf CD auf. Und damit wären wir auch bei dem Markenzeichen des Freiburger Barockorchesters angelangt: hoher Anspruch, große Spielfreude und wache musikalische Neugier. Unbekannte Musik neu zu entdecken ist dabei ebenso wichtig, wie bekannte Musik auf eine neue Art zum Sprechen zu bringen. Mit diesem künstlerischen Credo hat das Freiburger Barockorchester die bekanntesten Konzersäle der internationalen Musikszene erobert, in denen es mit ungefähr 100 Auftritten pro Jahr zu hören ist. Oft mit einigen der bekanntesten Interpreten unserer Zeit wie Christian Gerhaher, Isabelle Faust, Philippe Jaroussky und René Jacobs. Die Diskographie des Orchesters ist inzwischen auf über 60 CDs angewachsen, von denen viele Aufnahmen preisgekrönt sind. Dass sich das Freiburger Barockorchester auch in der traditionellen Klassikszene ganz nach oben gespielt hat, belegt die Tatsache, dass es 2009 als erstes Barockorchester überhaupt eingeladen wurde, die Salzburger Festspiele zu eröffnen.
Neben der eigenen Konzertreihe im Freiburger Konzerthaus hat das FBO auch in der Stuttgarter Liederhalle und der Berliner Philharmonie seit 15 Jahren mit einer selbst veranstalteten Konzertreihe eine musikalische Heimat gefunden.
Booklet for Telemann: Seliges Erwägen, Passion-Oratorium