Jazzissimo Matthias Well & Lilian Akopova
Album info
Album-Release:
2022
HRA-Release:
07.10.2022
Label: Genuin
Genre: Classical
Subgenre: Instrumental
Artist: Matthias Well & Lilian Akopova
Composer: Alexander Rosenblatt (1956), Astor Piazzolla (1921-1992), Maurice Ravel (1875-1937), George Gershwin (1898-1937), Darius Milhaud (1892-1974)
Album including Album cover Booklet (PDF)
- Alexander Rosenblatt (b. 1956): Carmen Fantasy (Arr. for Violin & Piano):
- 1 Rosenblatt: Carmen Fantasy (Arr. for Violin & Piano) 09:47
- Astor Piazzolla (1921 - 1992): L'histoire du Tango:
- 2 Piazzolla: L'histoire du Tango: III. Nightclub 1960 (Arr. D. Varelas for Violin & Piano) 05:18
- Maurice Ravel (1875 - 1937): Violin Sonata No. 2 in G Major, M. 77:
- 3 Ravel: Violin Sonata No. 2 in G Major, M. 77: I. Allegretto 07:40
- 4 Ravel: Violin Sonata No. 2 in G Major, M. 77: II. Blues. Moderato 05:46
- 5 Ravel: Violin Sonata No. 2 in G Major, M. 77: III. Perpetuum mobile. Allegro 03:43
- George Gershwin (1898 - 1937): My Man's Gone Now (From "Porgy and Bess") [Arr. J. Heifetz for Violin & Piano]:
- 6 Gershwin: My Man's Gone Now (From "Porgy and Bess") [Arr. J. Heifetz for Violin & Piano] 04:11
- Cojocaru Vladislav: Kaleidoscope:
- 7 Vladislav: Kaleidoscope 05:18
- Darius Milhaud (1892 - 1974): Le boeuf sur le toit, Op. 58 (Version for Violin & Piano):
- 8 Milhaud: Le boeuf sur le toit, Op. 58 (Version for Violin & Piano) 07:34
Info for Jazzissimo
Auf dem schmalen Grad zwischen klassischer Musik und Jazz bewegt sich ein preisgekröntes Duo auf seinem neuen GENUIN-Album: Der Geiger Matthias Well aus München und die ukrainische Pianistin Lilian Akopova präsentieren synkopengetränkte, bluenotegeschwängerte Klänge von Astor Piazzolla, Maurice Ravel und George Gershwin sowie zwei spektakuläre Stücke jüngsten Datums: Alexander Rosenblatts virtuose Carmen Fantasie und Vladislav Cojocarus zunächst melancholisches, später grooviges Kaleidoscope – ein Stück, das Akopova und Well gewidmet ist und hier zum ersten Mal auf Tonträger eingespielt wurde. Der Album-Titel „Jazzissimo“ ist an das erste Album von Matthias Well aus dem Jahr 2017 angelehnt. Dieses trägt den Titel „Funeralissimo“ und beinhaltet überraschend fröhliche Trauermusik aus den verschiedensten Ländern der Erde. Es ist ebenfalls bei GENUIN Classics erschienen.
Über „Jazzissimo“ schreibt der Autor Ralf Dombrowski im Booklet: „Es ist ein erstaunlicher programmatischer Bogen und er passt zu dem Programm in seiner Gesamtheit, das Matthias Well und Lilian Akopova zusammengestellt haben. Da ist Darius Milhaud, der eine Prise ragtimehafter Burleske mit Motivideen klammert, die in die Roma-Melodik reichen, und das Ganze dann mit dezenter Dissonanz ironisiert. George Gershwin steuert seinen Part mit dem wiegenliedhaft Afroamerikanesken à la Porgy & Bess bei, das allerdings in der Adaption durch Jascha Heifetz in die Konzertsaalklassik mündet. Astor Piazzolla liebt den vokalen Zugriff, gestaltet sei- ne Melodien mit einer Leichtigkeit im kompositorischen Konzept, die er in einen kontrastreichen Rahmen aus kleinem Gefühl und großem Pathos sich umgarnen lässt. Vladislav Cojocaru nähert sich der Haltung aus zeitgenössischer Perspektive, indem er ein neuromantisches Albumblatt in von Stéphane Grappelli inspirierte ornamentierende Ausgelassenheit münden lässt. Und Maurice Ravel präsentiert in Gestalt seiner Sätze der Bluessonate gleich drei Optionen, sich an den Rändern der Genres entlang zu bewegen. Das Allegretto stellt den Fluss der Melodien in den Mittelpunkt, die in einem musikalischen Tableau ineinanderlaufen und Stimmungen in enger Kommunikation von Klavier und Geige umgreifen. Der zweite Satz Blues klingt filmmusikalisch grotesk mit einem Hauch von Varieté, und schließlich steigert das Allegro die Stimmung des Zirzensischen ins Virtuose, augenzwinkernd im Ernst, die Gewohnheiten des bürgerlichen Konzertsaals gleichzeitig bedienend und auf anderer Ebene hinter sich lassend.
Damit schließen Matthias Well und Lilian Akopova den Kreis zu den Dimensionen des Kreati-ven. Sie spielen weder Jazz noch Klassik noch Tango oder Avantgarde. Denn sie lassen die Musik in der Schwebe, stellen nebeneinander, was sie als ebenbürtig empfinden und gönnen sich die Möglichkeit, Verwandtes ebenso wie Gegensätze durch ihr Können leuchten zu las-sen. Eine Form von Freiheit.“
Matthias Well, Violine
Lilian Akopova, Klavier
Matthias Well
Der deutsch-französische Geiger Matthias Well wurde 1993 als Sohn des bayerischen Musikers Michael Well, bekannt für die Musik- und Kabarettgruppe Biermösl Blosn, in München geboren. Seine musikalische Ausbildung an der Violine begann im Alter von fünf Jahren.
Matthias Well studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Mikyung Lee und absolvierte zusätzlich zum Bachelor zwei Masterstudiengänge, die er mit Auszeichnung abschloss. Darüber hinaus wurde seine künstlerische Entwicklung von dem Geiger Kirill Troussov geprägt und unterstützt. Weitere musikalische Impulse folgten durch die Meisterkurse namhafter Musiker wie James Ehnes, Dmitry Sitkovetsky, Augustin Hadelich, Zakhar Bron und Julia Fischer.
2016 gewann Matthias Well zusammen mit seiner Schwester, der Cellistin Maria Well, den Sonderpreis des Kulturkreises Gasteig für ihre hervorragende Interpretation eines modernen Werkes. Unter der Patenschaft von Julia Fischer erhielt er 2017 den Fanny Mendelssohn Förderpreis, der ihm die Realisierung seiner Debüt-CD Funeralissimo ermöglichte. Die Veröffentlichung wurde ein bemerkenswerter Erfolg: Sie stieg auf in die Top 20 der deutschen Klassikcharts und bekam viel Aufmerksamkeit sowie Lob von den deutschen Medien.
Als Solist trat Matthias Well unter anderem mit Mitgliedern der Münchner Philfharmoniker, dem Vienna International Orchestra und dem Internationalen Sinfofnieorchester Taurida aus Sankt Petersburg auf. In unterschiedlichen Kombinationen wurde er zu zahlreichen Festivals eingeladen. Seit der Eröffnung der Elbphilharmonie tritt er dort ebenfalls regelmäßig auf.
Lilian Akopova
Die 1. Preisträgerin des Vianna Da Motta International Piano Competition 2010, Lilian Akopova, zeichnet sich durch „beeindruckend virtuose pianistische Möglichkeiten“ aus. (Anne-Sophie Mutter)
Ihre musikalische Ausbildung begann Lilian Akopova mit sechs Jahren bei Valery Kozlov an der Lysenko-Spezialmusikschule für hochbegabte Kinder in Kiew, mit 18 Jahren schloss sie diese mit Auszeichnung ab. Ihren Bachelor und den anschließenden Master studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater in München, wo sie auf Einladung von Elisso Virsaladze die Meisterklasse mit Auszeichnung absolvierte.
Während ihres Studiums wurde sie zu Meisterkursen bei András Schiff sowie Paul Badura-Skoda eingeladen. Sie ist unter anderem Stipendiatin der Yehudi Menuhin „Live Music Now“-Stiftung, der Gulbenkian-Foundation und des DAAD. Lilian Akopova nahm an zahlreichen internationalen Wettbewerben teil. So war sie 2010 1. Preisträgerin des Internationalen Klavierwettbwerbs „Vianna Da Motta” in Lissabon. Weitere 1. Preise gewann sie beim Internationalen Klavierwettbewerb Carlet in Valencia, beim Wettbewerb „Rome 2005“, beim Internationalen Klavierwettbewerb „Carlet“ in Valencia sowie beim „Primo Premio Sulmona“ in Italien.
Lilian Akopova spielte unter anderem mit dem Kärtner Sinfonieorchester Klagenfurt, dem Kammerorchester Bozen, dem Moskauer Philharmonischen Orchester, dem Nationalen Sinfonieorchester der Ukraine unter der Leitung von Dirigenten wie Enrique García Asensio, Arthur Fagen und Volker Schmidt-Gertenbach. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen dokumentieren ihr musikalisches Schaffen.
Booklet for Jazzissimo