Les Arts Florissants and William Christie
Biography Les Arts Florissants and William Christie
Les Arts Florissants
Das Vokal- und Instrumentalensemble Les Arts Florissants ist eine der weltweit renommiertesten Formationen der Alten Musik. Der Barockmusik auf Originalinstrumenten gewidmet, wurde das Ensemble 1979 von dem franko-amerikanischen Cembalisten und Dirigenten William Christie gegründet und entlehnt seinen Namen einer kurzen Oper von Marc-Antoine Charpentier. Les Arts Florissants haben Pionierarbeit geleistet, um einem in der französischen Musiklandschaft lange Zeit verkannten Repertoire Geltung zu verschaffen, das heute wieder vielfach aufgeführt und bewundert wird, wobei sie manche insbesondere in den Sammlungen der Bibliothèque Nationale de France schlummernden Schätze hoben. Dies betrifft nicht allein die Musik des französischen Grand Siècle, sondern europäische Musik des 17. und 18. Jahrhunderts im Allgemeinen.
Seit ihrem Triumph mit Lullys Atys an der Opéra Comique 1987 – diese Oper wurde im Mai 2011 äußerst erfolgreich wieder aufgenommen – haben Les Arts Florissants ihre größten Erfolge auf der Opernbühne gefeiert. Zu den hochgeschätzten Produktionen zählen Werke von Rameau (Les Indes Galantes, Hippolyte et Aricie, Les Boréades, Les Paladins), Lully und Charpentier (Médée, David et Jonathas, Les Arts florissants in Anwesenheit der führenden Köpfe der G7-Staaten 1982, Armide) ebenso wie von Händel (Orlando, Acis and Galatea, Semele, Alcina, Serse, Hercules, L’Allegro, il Moderato ed il Penseroso), Purcell (King Arthur, Dido and Aeneas, The Fairy Queen), Mozart (Die Zauberflöte, Die Entführung aus dem Serail) unddie Opern-Trilogie von Monteverdi sowie von seltener aufgeführten Komponisten wie Landi (Il sant'Alessio), Cesti (Il Tito) und Hérold (Zampa).
Das Ensemble hat in zahlreichen Produktionen mit prominenten Regisseuren wie Jean-Marie Villégier, Robert Carsen, Alfredo Arias, Pier Luigi Pizzi, Jorge Lavelli, Adrian Noble, Andrei Serban, Luc Bondy, Graham Vick, Deborah Warner, Jérôme Deschamps, Macha Makeïeff und Andreas Homoki sowie mit Choreographen wie Francine Lancelot, Béatrice Massin, Ana Yepes, Shirley Wynne, Maguy Marin, François Raffinot, Jiri Kylian, Blanca Li, Trisha Brown, Robyn Orlin, Sasha Waltz, José Montalvo und Dominique Hervieu zusammengearbeitet.
Auch für ihre rege Konzert- und Aufnahmetätigkeit genießen Les Arts Florissants ein hohes Ansehen, was die Vielzahl herausragender konzertanter oder halbszenischer Aufführungen von Opern (Zoroastre, Anacréon und Les Fêtes d’Hébé von Rameau, Actéon und La Descente d'Orphée aux Enfers von Charpentier, Idoménée von Campra und Idomeneo von Mozart, Jephté von Montéclair, L’Orfeo von Rossi, Händels Giulio Cesare mit Cecilia Bartoli, The Indian Queen von Purcell), weltlicher und geistlicher Kammermusik (Petits Motets von Lully und Charpentier, Madrigale von Monteverdi und Gesualdo, höfische Lieder von Lambert, Hymnen von Purcell usw.), ihre Programme größerer Projekte (u.a. Gluck/Haydn/Mozart-Konzert, Grands Motets von Rameau, Mondonville oder Campra und Oratorien von Haydn) sowie Oratorien von Händel (Messiah, Israel in Egypt, Theodora, Susanna, Jephtha und Belshazzar) belegen.
Das Ensemble kann auf eine umfangreiche Aufnahmetätigkeit zurückblicken: Mehr als 100 Titel erschienen bei Harmonia Mundi, Warner/Erato und Virgin Classics. Die aktuellste Aufnahme ist Lamentazione, die erste Einspielung unter Leitung von Paul Agnew, und Duetti, eine Aufnahme von Duetten mit den Countertenören Philippe Jaroussky und Max Emanuel Cencic unter der Leitung von William Christie. Die Reihe an DVDs wurde kürzlich ergänzt durch La Didone von Cavalli (Opus Arte) und David et Jonathas (Bel Air Classiques). Im Herbst 2013 bringen Les Arts Florissants auf dem eigenen Label eine Aufnahme von Händels Belshazzar heraus, gefolgt von Le Jardin de monsieur Rameau, der sechsten Ausgabe von Le Jardin des Voix.
Seit 20 Jahren sind Les Arts Florissants Artists-in-residence am Théâtre de Caen und präsentieren zusätzlich jährlich eine Konzertreihe in der Region Basse-Normandie. Das Ensemble betreibt eine weitreichende Politik, um sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene neue Publikumsschichten zu erreichen. Darüber hinaus gastiert das Ensemble in ganz Frankreich (u.a. in Bordeaux, Paris, Lyon, Marseille, Toulouse, Versailles, Grenoble, Vannes, Belfor und bei Festivals wie denen in Lessay, Beaune, Ambronay und Aix) und spielt auch eine aktive Rolle als Botschafter der französischen Kultur im Ausland, so mit regelmäßigen Gastspielen unter anderem an der Brooklyn Academy und am Lincoln Center New York, am Barbican Centre London sowie bei den Wiener Festwochen und am Teatro Real in Madrid, beim Edinburgh Festival, in Madrid und Barcelona, dem BOZAR in Brüssel und den Salzburger Festspielen).
In den letzten Jahren haben Les Arts Florissants verschiedene Programme zur Kulturvermittlung ins Leben gerufen: Das Programm „Arts Flos Juniors“ aus dem Jahr 2007 ermöglicht es Studenten französischsprachiger Musikhochschulen, das Orchester während einer Produktion von der ersten Probe bis zur letzten Aufführung zu begleiten. Die Akademie „Le Jardin des Voix“, gegründet 2007, wird alle zwei Jahre am Théâtre de Caen abgehalten und hat bereits eine beachtliche Anzahl neuer Sänger hervorgebracht. Seit 2007 besteht eine Partnerschaft zwischen William Christie und Les Arts Florissants und der Julliard School, die es ermöglicht, Brücken zwischen Europa und Amerika zu bauen. Hervorzuheben ist auch eine große Anzahl zeitlich begrenzter Bildungsmaßnahmen, besonders in der Region Basse-Normandie (ausgerichtet sowohl für Laien- als auch Nichtmusiker, Erwachsene und Kinder) und an Musikschulen in Pariser Vororten.
Die Spielzeit 2013/2014 steht ganz im Zeichen des „Rameau-Jahres“. Les Arts Florissants spielen unter der Leitung von W. Christie in einem Programm mit dem Motto Music for Queen Caroline, das sich aus Werken Händels zusammensetzt. Auf dem weiteren Programm der Spielzeit stehen der zweite Teil der Jardin de Voix-Tournee – Le Jardin de monsieur Rameau (unter W. Christie), die Wiederaufnahme des Ballets Doux Mensonges im Palais Garnier (unter P. Agnew), ein Programm mit höfischen Liedern von Lambert und anderen Komponisten (unter W. Christie), die Weiterführung des kompletten Zyklus der Madrigale von Monteverdi mit dem Sechsten und Siebten Buch unter Paul Agnew, Rameaus Platée in Paris, Wien und New York (unter W. Christie; Robert Carsen, Regie), ein Programm mit Liedern und Tänzen von Rameau (unter J. Cohen), ein Konzert mit geistlichen Werken von Henry Purcell (unter P. Agnew), eine Produktion in Caen (unter W. Christie) mit dem Titel „Rameau, maître à danser“ in der Regie von Sophie Danemann und choreographiert von Françoise Denieau und Grand Motets von Rameau und Mondonville unter der Leitung von W. Christie.
Les Arts Florissants werden vom Ministerium für Kultur und Kommunikation Frankreich, der Stadt Caen und der Région Basse-Normandie gefördert. Les Arts Florissants sind Artists-in-residence am Théâtre de Caen. Ihre Hauptsponsoren sind IMERYS, die weltweit führende Firma in der Herstellung mineralischer Baustoffe für Industriezwecke, und ALSTOM, ein global führendes Unternehmen im Bereich Stromerzeugung, Energieübertragung und Schieneninfrastruktur.