Ludwig Zehetner
Biography Ludwig Zehetner
Prof. Dr. Ludwig Zehetner
geb. 1939 in Freising, studierte Germanistik und Anglistik in München, Southampton (England) und Lawrence (Kansas, USA). Nach dem Studium war er zwei Jahre lang als Mitarbeiter der Kommission für Mundartforschung an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München tätig. Von 1968 bis 2002 unterrichtete er als Gymnasiallehrer. Ab 1988 bis zum Eintritt in den Ruhestand war er Studiendirektor und stellvertretender Schulleiter am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen. Seit 1979 lehrt er Dialektologie des Bairischen an der Universität Regensburg. Seit 1999 ist er Honorarprofessor für dieses Fachgebiet.
Joseph Berlinger
Der in Regensburg lebende Autor arbeitet seit Mitte der 80er Jahre auch als freier Regisseur.
Sein erstes Theaterstück „Emerenz“ wurde 1982 vom Stadttheater Ingolstadt uraufgeführt, mit Lisa Fitz in der Titelrolle. Die Zeitschrift „Theater heute“ schrieb damals: „Berlinger ist der Dialekt nicht ein Mittel, um Heimeligkeit zu skizzieren, er dient ihm dazu, Fremdheit und Außenseitertum gerade der unmittelbaren Umgebung gegenüber zu veranschaulichen.“
Weitere Stücke und Inszenierungen folgten, zum Beispiel „Conquista“, „ein Stück Regensburger Theaterrevolution" (Helmut Hein in der „Woche“). Eine regionale historische Begebenheit als Vorlage wählte Berlinger auch für sein Stück „Blomberg“: die Liebesaffäre von Kaiser Karl V. mit einem Regensburger Bürgermädchen. "Eine neue, eigenwillige und expressive Version des Stoffes“, urteilte das Bayerische Fernsehen nach der Uraufführung.
Für heftige Diskussionen sorgte das „Dollingerspiel“, gezeigt 1995 und 1997 auf dem Haidplatz in Regensburg vor insgesamt 15.000 Zuschauern. „Das altchristliche Propagandastück wurde gegen den Strich gebürstet und in einer umstritten-bejubelten Inszenierung als effektvolles Open-Air-Spektakel aufgeführt“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Nach dem Abschluss dieser „Trilogie der Gewalt“ (Conquista, Blomberg, Dollinger) inszenierte Berlinger in den drei Sommern 1998 bis 2000 für das „Theater im Hesperidengarten“ drei amouröse Stücke, eine „Trilogie der theatralischen Lieben“. Auf Georg Büchners „Leonce und Lena“ folgte „Werther Goethe / Lektionen in Liebe“ und schließlich Gombrowicz' „Yvonne, die Burgunderprinzessin“.
In den Jahren 1997 bis 1999 entstand auch Berlingers erster abendfüllender Film, der in der Regensburger Filmgalerie „Leerer Beutel“ und im Museum Moderner Kunst in Passau uraufgeführt wurde: „Der Damenherr. Die Heimsuchung des Alfred Kubin“. „Eine eigene, ruhige und doch spannende Ästhetik und Kunstsprache wird hier entwickelt“ (Edith Rabenstein in der Passauer Neuen Presse).
Für die Millenniumsfeierlichkeiten der Stadt Regensburg inszenierte Berlinger im Juli 2000 in einem monumentalen Steinbruchgelände „SFinX – Poesie der Apokalypse“, eine Theaterperformance mit vier Engeln, einem Prediger und einem Muldenkipper. „Ein mächtiger Kontrapunkt am bayerischen Festhimmel“ (Harald Raab in der Mittelbayerischen Zeitung).
Nach der Uraufführung seiner neuen Version des Don- Juan-Stoffes im Hesperidengarten titelte die Süddeutsche Zeitung: "Don Juan im Haferfeld. Auf einem Gut nahe Regensburg feiert Joseph Berlinger Theatererfolge im Freien".
Im April 2004 widmete das renommierte, in Köln erscheinende Theatermagazin „Die deutsche Bühne“ dem Bally-Prell-Theaterabend von Joseph Berlinger zwei ganze Seiten. „Kunst kommt im Hesperidengarten so selbstverständlich, so leicht daher“, schreibt die Theaterkritikerin Eva Maria Fischer, "als sei es keine Kunst, Künstler zu sein …“. Weitere Informationen: www.josephberlinger.de