Boech - Martineau - Schubert Florian Boesch and Malcolm Martineau
Album Info
Album Veröffentlichung:
2016
HRA-Veröffentlichung:
10.06.2016
Label: PM Classics / Onyx
Genre: Classical
Subgenre: Vocal
Interpret: Florian Boesch and Malcolm Martineau
Komponist: Franz Schubert (1797-1828)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- 1 Der Fischer, D. 225 02:52
- 2 Der König in Thule, D. 367 02:44
- 3 Der Zwerg, D. 771 05:11
- 4 Im Frühling, D. 882 04:26
- 5 Nachtviolen, D. 752 02:53
- 6 An den Mond, D. 259 02:41
- 7 An mein Herz, D. 860 02:57
- 8 Frühlingsglaube, D. 686 02:49
- 9 Heidenröslein, D. 257 01:45
- 10 Die Vögel, D. 691 01:05
- 11 Fischerweise, D. 881 02:56
- 12 Geheimes, D. 719 01:31
- 13 Lachen und Weinen, D. 777 01:54
- 14 Erster Verlust, D. 226 01:43
- 15 An die Musik, D. 747 (version b) 02:09
- 16 Du bist die Ruh, D. 776 03:49
- 17 Gruppe aus dem Tartarus, D. 583 03:12
- 18 Der Gott und die Bajadere, D. 254 08:52
- 19 Der Tod und das Mädchen, D. 531 02:36
- 20 Abendstern, D. 806 02:20
- 21 Die Liebe hat gelogen, D. 751 02:38
- 22 Am Tage aller Seelen, D. 343 (Litanei auf das Fest aller Seelen) 04:41
- 23 Schwanengesang, D. 744 02:37
- 24 Der Sieg, D. 805 03:31
Info zu Boech - Martineau - Schubert
Florian Boesch and Malcolm Martineau have recorded the three great Schubert song cycles for ONYX, and have earned a formidable reputation as a partnership that delivers, in recital and in the studio, some of the most thought-provoking and challenging interpretations of Schubert Lieder of our time. ‘Inspired and quite unforgettable’, said Gramophone of their Winterreise, while The Sunday Times commented, ‘Never, in my experience, has Winterreise sounded bleaker than in this magnificently sombre and vivid account’, and The Guardian called it ‘unquestionably superb’. The BBC Music Magazine described Die schöne Müllerin as ‘one of the most challenging and provocative new recordings of this cycle – and one of the best performed and recorded’.
Ein Rezital mit Liedern Franz Schuberts: Es war ein König in Thule singt Gretchen in ihrem Zimmer nach der ersten schicksalhaften Begegnung mit Faust vor der Kirche. Der Text dieser Ballade, der ihr in den Sinn kommt, nachdem sie abgelehnt hat, von Faust nach Hause begleitet zu werden, spricht Bände über ihr unbewusstes Verlangen und ihren standhaften Glauben. Schuberts sperrige d-Moll-Melodie mit ihrem unveränderlichen Rhythmus ist hierbei die wohl treffendste musikalische Übersetzung, die es für den tranceähnlichen Zustand des unschuldigen Mädchens gibt. Obwohl Matthias Claudius, der das Gedicht Der Tod und das Mädchen schrieb, den Tod als tröstenden Freund darstellt, ist das Mädchen doch von dem Gerippe verängstigt; Schubert kündigt das tröstliche Auftreten des Todes geistreich durch eine Verschiebung von Moll nach F-Dur und C-Dur an, Tonarten, die die Strophe bis zum Ende bestimmen. Das Gedicht Lachen und Weinen von Friedrich Rückert wurde in der ersten Ausgabe ohne Titel veröffentlicht – Schubert verwendete die erste Zeile als Namen für das Werk und schrieb ein Lied, das bezeichnend für seine bittersüßen Melodien ist. Die Botschaft von Goethes Der Gott und die Bajadere deckt sich mit seiner humanistischen Überzeugung: Auch gesellschaftliche Außenseiter haben Respekt verdient. Schuberts Vertonung hat etwas Hypnotisches an sich, ganz besonders in den kontrastierenden Melodien für die daktylischen und trochäischen Stellen in jedem Vers. Das Lied Litanei auf das Fest aller Seelen, das Schubert kurz nach dem Tod seiner Mutter im August 1816 komponierte, huldigt dem 2. November, an dem Katholiken durch Gebete und Almosenspenden das Leiden der Seelen im Fegefeuer zu lindern versuchen. An die Musik vermittelt ein Gefühl von Ehrfurcht, das sich mit dem Abwärtssprung über eine Sexte zwischen „holde“ und „Kunst“ einstellt. Im Aufbau könnte das Lied schlichter nicht sein: Sämtliche Bezüge auf die Schattenseiten des Lebens sind im unteren Bereich des Liniensystems angesiedelt, während bei der Aussicht auf eine bessere Welt die Stimme emporschwebt, unterstützt von der aufsteigenden Basslinie.
Florian Boesch, Bariton
Malcolm Martineau, Klavier
Recorded 21–25 May 2015 at All Saints, Finchley, London
Engineered by Andrew Mellor
Produced by Andrew Mellor
Florian Boesch
Der österreichische Bariton Florian Boesch zählt zu den großen Liedinterpreten mit Auftritten im Wiener Musikverein und Konzerthaus, Carnegie Hall New York, Concertgebouw Amsterdam, London Wigmore Hall, Laeiszhalle Hamburg, Konzerthaus Dortmund und Köln, International Edinburgh Festival, den Schwetzinger Festspielen, deDoelen Rotterdam, Philharmonie Luxembourg und bei der BBC. Weiters ist er zu Gast bei Festivals in England, Dänemark, Frankreich, Spanien, Portugal, der Schweiz sowie in den USA und Kanada. In Glasgow sowie in Australien (Sydney, Adelaide und Melbourne) konnte er gemeinsam mit Malcolm Martineau alle drei Schubert-Zyklen gestalten. Für die Saison 2014/15 war er von der Wigmore Hall als artist in residence eingeladen.
Konzertprojekte der Saison 2015/16 umfassen DIE GLÜCKLICHE HAND von Arnold Schönberg unter Sir Simon Rattle in Berlin, DAS BUCH MIT SIEBEN SIEGELN von Franz Schmidt unter Manfred Honeck im Wiener Musikverein, Beethovens MISSA SOLEMNIS mit dem Ensemble Matheus unter Jean-Christophe Spinosi sowie mit den Rotterdam Philharmonic Orchestra, Haydns DIE SCHÖPFUNG unter Adam Fischer in Budapest sowie DIE JAHRESZEITEN unter Sir Simon Rattle mit dem London Symphony Orchestra in London und dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks in München, eine Asien-Tournee mit Bachs MATTHÄUSPASSION mit dem Gewandhausorchester Leipzig und Alban Bergs WOZZECK unter Markus Stenz im Concertgebouw Amsterdam.
Eine enge Zusammenarbeit hat ihn mit Nikolaus Harnoncourt verbunden. Die letzten gemeinsamen Projekte waren MESSIAH und SAUL im Wiener Musikverein sowie Purcells THE FAIRY QUEEEN beim styriarte festival 2014. Bei den Salzburger Festspielen musizierten sie gemeinsam in Haydns DIE SCHÖPFUNG und DIE JAHRESZEITEN. Zudem arbeitet Florian Boesch regelmäßig mit Iván Fischer, Sir Roger Norrington, Philippe Herreweghe, Sir Simon Rattle, Ivor Bolton, Franz Welser-Möst, Robin Ticciati, Gustavo Dudamel, Valery Gergiev, Adam Fischer und Paul McCreesh.
Auf der Opernbühne überzeugte Boesch zuletzt in szenischen Fassungen von Schuberts LAZARUS und Händels MESSIAH am Theater an der Wien sowie als Wozzeck in Köln. Weitere Opernprojekte waren RADAMISTO unter René Jacobs und dem Freiburger Barockorchester in Wien, COSI FAN TUTTE/Guglielmo unter Adám Fischer bei den Salzburger Festspielen, RADAMISTO an der Hamburgischen Staatsoper oder DIE ZAUBERFLÖTE am Bolshoi Theater Moskau. Außerdem sang Boesch in Zürich, Tokyo und Los Angeles. Im Jänner 2016 wird er in der Rolle des Jonathan Peachum in Kurt Weills DIE DREIGROSCHENOPER am Theater an der Wien zu sehen sein.
Für seine Einspielung von Liedern und Balladen von Carl Loewe (hyperion) wurde ihm der renommierte Musikpreis Edison Klassiek Award 2012 verliehen. Die aktuellen Tonträger mit Franz Schuberts WINTERREISE, DIE SCHÖNE MÜLLERIN und SCHWANENGESANG (onyx classics) und Franz Schubert: DER WANDERER (hyperion) wurden von der internationalen Presse gefeiert. Die schöne Müllerin war für den Grammy 2015 in der Kategorie Best Classical Vocal Solo nominiert.
Florian Boesch erhielt seinen ersten Gesangsunterricht bei KS Ruthilde Boesch. Während des Studiums an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien besuchte er die Klasse Lied und Oratorium bei KS Robert Holl.
Booklet für Boech - Martineau - Schubert