Carlo Gesualdo: Quinto Libro Di Madrigali The Hilliard Ensemble
Album Info
Album Veröffentlichung:
2012
HRA-Veröffentlichung:
02.04.2012
Label: ECM
Genre: Classical
Subgenre: Choral
Interpret: The Hilliard Ensemble
Komponist: Carlo Gesualdo von Venosa (1566-1613)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
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- 1 Gioite Voi Col Canto 02:54
- 2 S'io Non Miro Non Moro 02:48
- 3 Itene, O Miei Sospiri 02:58
- 4 Dolcissima Mia Vita 02:29
- 5 O Dolorosa Gioia 03:07
- 6 Qual Fora, Donna 01:56
- 7 Felicissimo Sonno 02:53
- 8 Se Vi Duol Il Mio Duolo 02:58
- 9 Occhi Del Mio Cor Vita 02:10
- 10 Languisce Al Fin 03:17
- 11 Mercè Grido Piangendo 03:53
- 12 O Voi, Troppo Felici 01:45
- 13 Correte, Amanti, a Prova 02:53
- 14 Asciugate I Begli Occhi 03:01
- 15 Tu M'uccidi, O Crudele 03:18
- 16 Deh, Coprite Il Bel Seno 02:09
- 17 Poichè L'avida Sete (Prima Parte) 02:01
- 18 Ma Tu, Cagion (Seconda Parte) 02:08
- 19 O Tenebroso Giorno 02:11
- 20 Se Tu Fuggi, Io Non Resto 01:56
- 21 T'amo, Mia Vita 02:20
Info zu Carlo Gesualdo: Quinto Libro Di Madrigali
Der aristokratische Schöpfer einer individuell gefärbten musikalischen Ausdruckskunst, Don Carlo Gesualdo, Prinz von Venosa, war einer jener Komponisten, die mit Recht als 'ihrer Zeit voraus' beschrieben werden dürfen: Als Harmoniker kühn bis zur Anarchie, wurde er von den Gegnern musikalischer Autonomie und den Bewahrern liturgisch gebundener Sakralmusik argwöhnisch beobachtet. Der Freund Torquato Tassos und Gründer einer eigenen 'accademia' der viele wichtige Madrigalisten des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts angehörten, veröffentlichte sechs Bücher mit fünfstimmigen Madrigalen aus der Zeit zwischen 1594 und 1611. Im ausdrucksvollen Gesang des Hilliard Ensembles, das auf dieser Aufnahme mit der Sopranistin Monika Mauch und dem Countertenor David Gould das fünfte der Bücher neu interpretiert, entsteht jener Klang zwischen 'schwelgerischer Erotik und flagellantischer Todessehnsucht', den schon der Musikforscher Hans Rredlich beschrieben hat.
Am 8. Mai 2012 präsentieren die Musiker des Hilliard Ensemble in der Allerheiligenhofkirche der Residenz München Werke aus ihrem aktuellen Albumprojekt. Nach ihrer mehrfach ausgezeichneten Aufnahme “Tenebrae” aus dem Jahr 1990 haben sich David James, Rogers Covey-Crump, Steven Harrold und Gordon Jones mit Verstärkung durch die Sopranistin Monika Mauch für “Gesualdo: Quinto Libro die Madrigali” erneut in die seelischen Schreckensbilder des exzentrischen Renaissance-Genies Carlo Gesualdo vertieft. Die musikalischen Schöpfungen des Fürsten von Venosa gehören zu den eigenwilligsten und fortschrittlichsten Werken in der Geschichte der Tonkunst. Gesualdo war ein Harmoniker, der, kühn bis zur Gesetzlosigkeit, von den Gegnern musikalischer Autonomie und Bewahrern liturgisch gebundener Sakralmusik auf jedem seiner unberechenbaren Tonschritte argwöhnisch beobachtet wurde.
Gesualdo löst Erstaunen und Erschrecken aus
Heute blicken wir auf den nach seinem Tod bis zu seiner Wiederentdeckung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weitgehend in Vergessenheit geratenen Komponisten mit einer Mischung aus Erstaunen und Erschrecken zurück. Der “Prince of Darkness”, wie ihn Alex Ross, Kolumnist des New Yorker, in einem kürzlich erschienenen Essay nennt, ermordete, getrieben von maßloser Eifersucht, seine Ehefrau und deren Liebhaber. Und in seinen von Themen wie Schmerz, Liebeskummer, Trauer und Tod dominierten Dichtungen und Kompositionen erkennt eine Reihe von Kommentatoren Äußerungen der peinigenden Schuldgefühle Gesualdos. Zu seinen bedeutendsten und finstersten Kompositionen zählen das Fünfte und Sechste Madrigalbuch, entstanden in den Jahren nach der Bluttat. Die Bücher sind Gipfelwerke Gesualdos dissonanzenreicher Musiksprache mit ihren extremen Harmoniewechseln, ausgeprägten Tempokontrasten und einem ausgesprochen modern wirkenden Gespür für Dramatik.
Beständiges Oszillieren zwischen Freude und Verzweiflung
Über die Motivation zur Aufnahme des Fünften Madrigalbuchs auf “Quinto Libro die Madrigali” für ECM New Series bemerkt Bariton Gordon Jones: “Unser Publikum scheint dieser dramatischen Bilder nicht überdrüssig zu werden. Und für uns Interpreten bleiben die technischen und musikalischen Anforderungen stets eine Bewährungsprobe.” Und er ergänzt: “Aufgrund unserer andauernden Verbindung zu Gesualdos Musik haben wir uns vor einigen Jahren gefragt, um welches seiner Werke wir unser Repertoire erweiteren könnten. Dabei ergriff uns ein Wunsch nach Vollständigkeit, sodass wir uns das gesamte Fünfte Madrigalbuch vornahmen.” Das Hilliard Ensemble beleuchtet auf seinem neuen Gesualdo-Album eine Galerie dramatischer Porträts der menschlichen Emotionen. Eindrucksvoll bezeugen sie das beständige Oszillieren unserer Seelen zwischen den Polen Freude und Verzweiflung.
The Hilliard Ensemble
Monika Mauch, Soprano
David James, Countertenor
David Gould, Countertenor
Rogers Covey-Crump, Tenor
Steven Harrold, Tenor
Gordon Jones, Baritone
The Hilliard Ensemble
Unrivalled for its formidable reputation in the fields of both early and new music, The Hilliard Ensemble is one of the world's finest vocal chamber groups. Its distinctive style and highly developed musicianship engage the listener as much in medieval and renaissance repertoire as in works specially written by living composers.
The group’s standing as an early music ensemble dates from the 1980s with its series of successful recordings for EMI (many of which have been re-released on Virgin) and its own mail-order record label hilliard LIVE, now available on the Coro label; but from the start it has paid equal attention to new music. The 1988 recording of Arvo Pärt’s Passio began a fruitful relationship with both Pärt and the Munich-based record company ECM, and was followed by their recording of Pärt’s Litany. The group has recently commissioned other composers from the Baltic States, including Veljo Tormis and Erkki-Sven Tüür, adding to a rich repertoire of new music from Gavin Bryars, Heinz Holliger, John Casken, James MacMillan, Elena Firsova and many others.
In addition to many a cappella discs, collaborations for ECM include most notably Officium and Mnemosyne with the Norwegian saxophonist Jan Garbarek, a partnershipwhich continues to develop and renew itself, and Morimur with the German Baroque violinist Christoph Poppen and soprano Monika Mauch. Based on the research of Prof. Helga Thoene, this is a unique interweaving of Bach’s Partita in D minor for solo violin with a selection of Chorale verses crowned by the epic Ciaconna, in which instrumentalist and vocalists are united.
The group continues in its quest to forge relationships with living composers, often in an orchestral context. In 1999, they premiered Miroirs des Temps by Unsuk Chin with the London Philharmonic Orchestra and Kent Nagano. In the same year, James MacMillan’s Quickening, commissioned jointly by the BBC and the Philadelphia Orchestra, was premiered at the BBC Proms. With Lorin Maazel and the New York Philharmonic, they performed the world premiere of Stephen Hartke’s 3rd Symphony which was subsequently premiered in Europe by the Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern and Christoph Poppen. They have also collaborated with the Munich Chamber Orchestra with a new work by Erkki-Sven Tüür. In 2007 they joined forces with the Dresden Philharmonic Orchestra to premiere Nunc Dimittis by the Russian composer Alexander Raskatov, also recording this for ECM. In 2009 worked with the Arditti Quartet performing a substantial new work, Et Lux by Wolfgang Rihm.
A new development for the group began in August 2008 with the premiere at the Edinburgh International Festival of a music theatre project written by Heiner Goebbels in a production by the Théâtre Vidy, Lausanne: I went to the house but did not enter. This has subsequently been presented throughout Europe and the US.
With the release of their third collaboration with Jan Garbarek on the ECM label, Officium Novum, the group continues to tour extensively in Europe. The composer Alexander Raskatov features highly in their planning as does a new work by Nico Muhly which they will tour with the viol group Fretwork.
Booklet für Carlo Gesualdo: Quinto Libro Di Madrigali