Bruckner: Symphony No. 7 Gürzenich-Orchester Köln & François-Xavier Roth
Album Info
Album Veröffentlichung:
2022
HRA-Veröffentlichung:
11.02.2022
Label: Myrios Classics
Genre: Classical
Subgenre: Orchestral
Interpret: Gürzenich-Orchester Köln & François-Xavier Roth
Komponist: Anton Bruckner (1824-1896)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
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- Anton Bruckner (1824 - 1896): Symphony No. 7 in E Major, WAB 107:
- 1 Bruckner: Symphony No. 7 in E Major, WAB 107: I. Allegro moderato 18:18
- 2 Bruckner: Symphony No. 7 in E Major, WAB 107: II. Adagio. Sehr feierlich und sehr langsam 18:15
- 3 Bruckner: Symphony No. 7 in E Major, WAB 107: III. Scherzo. Sehr schnell 08:59
- 4 Bruckner: Symphony No. 7 in E Major, WAB 107: IV. Finale. Bewegt, doch nicht schnell 11:10
Info zu Bruckner: Symphony No. 7
Es beginnt mit einem Tremolo der Geigen im Pianissimo, aus dem ein Bogen in den Tönen des E-Dur-Akkords emporsteigt. Anton Bruckners 7. Sinfonie scheint uns in liebliche Gefilde zu führen. Doch es ist eine Auseinandersetzung mit dem Ende: die Sinfonie des 57-jährigen Österreichers, 1884 sein erster wirklicher Erfolg, reagierte auf Katastrophen, die ihn unmittelbar betrafen: der Brand des Wiener Ringtheaters mit 386 Toten und der Tod des zutiefst bewunderten Richard Wagner. Hören sie den ersten Satz der lang erwarteten Fortsetzung des Bruckner-Zyklus von François-Xavier Roth.
Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth, Dirigent
Das Gürzenich-Orchester Köln
zählt heute im Konzert- wie im Opernbereich zu den führenden Orchestern Deutschlands. Als Ensemble der Oper Köln, wo es an bis zu 160 Vorstellungen im Jahr mitwirkt, trägt es maßgeblich zum Erfolg eines Hauses bei, dessen internationaler Rang sich seit Jahren in hochkarätigen Aufführungen manifestiert. Im Opernhaus am Offenbachplatz haben das Gürzenich-Orchester und die Oper Köln mit bedeutenden Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer Werke von sich Reden gemacht, darunter Die Soldaten von Bernd Alois Zimmermann. Seit der Eröffnung 1986 ist das Gürzenich-Orchester eines der beiden Hausorchester der Kölner Philharmonie, wo es jede Saison in rund 50 Konzerten mehr als 100.000 Konzertbesucher empfängt.
Die Wurzeln des Gürzenich-Orchesters, dem heute knapp 130 Musiker angehören, reichen zurück bis zu den mittelalterlichen Ratsmusiken und den ersten festen Ensembles des Kölner Doms. In seiner langen Geschichte hat es stets die führenden Komponisten und Interpreten seiner Zeit angezogen. Von 2015 bis 2019 ist Philippe Manoury auf Einladung des Gürzenich-Orchesters »Komponist für Köln«. Gastspiele von Amsterdam über London bis Shanghai haben das Gürzenich-Orchester weltweit bekannt gemacht. Geprägt wurde das Gürzenich-Orchester seit 1986 durch seine Chefdirigenten Marek Janowski, James Conlon und Markus Stenz. Gegenwärtiger Chefdirigent mit dem Titel Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln ist seit der Spielzeit 2015/2016 François-Xavier Roth. Unter seiner Ägide hat das Gürzenich-Orchester sein Angebot für Kinder und Jugendliche wie auch für ältere Menschen erheblich ausgeweitet. Mit außergewöhnlichen Programmen erobert er dem Orchester neue Spielorte in der Stadt. Neu ist auch das Angebot »GO PLUS«, das hochwertige Live-Konzertaufnahmen in Bild und Ton über die Homepage kostenlos zugänglich macht. Für seine CD-Einspielungen erhielt das Orchester zahlreiche internationale Schallplattenpreise, u.a. für Einspielungen des russischen Repertoires mit seinem Ehrendirigenten Dmitrij Kitajenko und zuletzt für Arnold Schönbergs Gurre-Lieder mit dem ehemaligen Gürzenich-Kapellmeister Markus Stenz.
Als eines der beiden Hausorchester der Kölner Philharmonie ist das Gürzenich-Orchester Köln hier regelmäßig zu erleben.
Als Ferdinand Hiller am 17. November 1857 den Auftakt zum ersten »Gürzenich-Konzert« gab, trat die Stadt Köln in eine neue Phase ihrer Entwicklung als Musikstadt ein. Mit dem Grundstückerwerb des Herrenbrauhauses und der Gründung einer Aktiengesellschaft hatten musikalisch engagierte Kölner Bürger bereits 1851 einen entscheidenden Schritt getan, um den betagten Festsaal auf dem Grundstück der Familie Gürzenich durch einen Anbau in einen modernen Konzertsaal zu verwandeln. Nach vierjähriger Bauzeit wurde schließlich das Casino, das für ein Vierteljahrhundert den Gesellschaftsconcerten einen Rahmen geboten hatte, durch den Gürzenich abgelöst und die Presse jubelte über den neuen »Wunderbau«: »Eines der großartigsten Bau-Denkmäler des Mittelalter [...] ist nun auch ein Denkmal unserer Zeit und ihrer Kunstmeisterschaft. [...] Von jetzt ab werden alle Concerte im Gürzenich-Saale Musikfesten gleichen.«
Eröffnet lange vor den berühmten Konzerthäusern wie die Zürcher Tonhalle (1867), der Wiener Musikvereinssaal (1870), das zweite Gewandhaus (1884) und der Amsterdamer Concertgebouw (1888) galt der Kölner Gürzenich für viele Jahre als einer der schönsten Konzertsäle in der ganzen Welt. Bedeutende Werke des romantischen Repertoires wie das Konzert für Violine, Violoncello und Orchester von Johannes Brahms, Till Eulenspiegels lustige Streiche und Don Quixote von Richard Strauss sowie Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 5 erlebten hier ihre Uraufführung. Auch nachdem das Cölner Theater- und Gürzenich-Orchester unter der Ägide des Hiller-Nachfolgers Franz Wüllner 1888 in städtische Trägerschäft überführt wurde, blieb es für die Kölner weiterhin das »Gürzenich-Orchester«, wenngleich die offizielle Namensgebung erst nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte. Spitzfindigen mag es vielleicht als ein Paradox erscheinen, dass auch am 14. September 1986, als mit der Eröffnung der Kölner Philharmonie wiederum ein neues Zeitalter für die Musikstadt Köln anbrach, das Gürzenich-Orchester aufspielte. Auf dem Programm standen damals Photoptosis von Bernd Alois Zimmermann und Schumanns »Rheinische«. Ein Bekenntnis zu Tradition und Moderne, wie es von Beginn an zum Wesen des Kölner Gürzenich-Orchesters gehört.
François-Xavier Roth
wurde 1971 in Paris in einen musikalischen Haushalt geboren, sein Vater ist der Organist Daniel Roth an St. Sulpice in Paris. François-Xavier Roth studierte Flöte bei Alain Marion am Konservatorium Paris. Neben seiner Tätigkeit als Flötist an der Opéra national de Paris begann er ein Dirigierstudium bei János Fürst und Jorma Panula. Nachdem er 2000 den renommierten Donatella-Flick- Dirigierwettbewerb gewonnen hatte, war er ein Jahr Assistent Conductor beim London Symphony Orchestra und arbeitete dort u. a. mit Pierre Boulez und Colin Davis zusammen.
Sein Repertoire reicht von der Musik des 17. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken und umfasst alle Genres: sinfonische Musik, Oper und Kammermusik, er ist in der neuesten Musik ebenso wie in der Alten verwurzelt. Schon zu Beginn seiner Karriere dirigierte er das Ensemble Intercontemporain, eines der maßstabsetzenden Ensembles der Neuen Musik. Im Jahr 2003 gründete er das innovative Orchester Les Siècles, das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten, je nach Werk und oftmals während des gleichen Konzertes, kontrastreiche und bunte Programme aufführt. Mit Les Siècles konzertierte er in Frankreich, Italien, Deutschland, England und Japan. Zum 100. Jubiläum von Igor Stravinskys epochalem „Le sacre du printemps“ führte François-Xavier Roth mit Les Siècles das Werk mit zeitgenössischen Instrumenten auf eine Tournee auf, die u. a. Auftritte in der Alten Oper Frankfurt und bei den BBC Proms mit einschloss.
Seit 2011 ist er Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden- Baden und Freiburg. Zum 1. September 2015 wird er Gürzenich- Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Als Gastdirigent leitet er weltweit führende Orchester, darunter das London Symphony Orchestra, das BBC Symphony Orchestra, das Boston Symphony Orchestra, das Royal Concertgebouw Orkest, das Bayrische Staatsorchester, die Bamberger Symphoniker, die Wiener Sinfoniker, das Radio Symfonie Orkest Hilversum, das Radiosymfoniorkestret Kopen- hagen, das NHK Symphony Orchestra, das Gothenburg Symphony Orchestra und das Finnish Radio Symphony Orchestra.
Ebenso engagiert ist Roth in der Opernszene. Seine Aufführungen von „Mignon“ (Ambroise Thomas) „Les Brigands“ (Jacques Offenbach) an der Opéra Comique in Paris wurden von der Kritik hoch gelobt. In Luxemburg und Caen dirigierte er Neuproduktionen von Mozarts „Idomeneo“. Im Juni 2014 gibt er sein Debüt an der Berliner Staatsoper mit Morton Feldmanns „Neither“. 2015 wird er Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ mit Les Siècles aufführen.
Eine CD von Les Siècles mit Werken von Bizet und Chabrier wurde mit einem Diapason Découverte ausgezeichnet. Auch seine zahlreichen Einspielungen mit dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre Philarmonique de Radio France, dem Ensemble Intercontemporain und dem ORF Radio-Sinfonieorchester Wien genießen hohe Wertschätzung. Mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Frei- burg spielt François-Xavier Roth derzeit einen Zyklus der Tondichtungen von Richard Strauss ein.
Einen besonderen Schwerpunkt haben für François-Xavier Roth Musikvermittlung und Medienproduktionen. Nicht nur beim SWR Sinfonie-Orchester Freiburg und Baden-Baden gehören Kinder- und Mitmachkonzerte zu den festen Bestandteilen seiner Arbeit. Das Projekt „Romeo feat. Julia“ brachte 2012 für eine Fernsehserie mit 20 Folgen junge Rapper und rund 100 Tänzer zu Prokofjews Ballettmusik auf die Bühne. Sie begleitete die Jugendlichen auf ihrem Weg vom ersten Kennenlernen bis hin zum großen Live-Auftritt, den François-Xavier Roth mit dem SWR-Sinfonieorchester begleitete. In Freiburg iniierte er auch die sogenannten PatchDays, die einerseits die einzelnen Orchestergruppen vorstellen, andererseits die Musiker des SWR-Orchesters gemeinsam mit Laien auf die Bühne bringen. Auch hier legt er Wert darauf, stets lokale Institutionen wie Musikschulen und Tanzstudios einzubinden. François-Xavier Roth leitet das wegweisende LSO Panufnik Young Composer Scheme und er gründete gemeinsam mit dem Festival Berlioz und Les Siècles die Orchesterakademie Jeune Orchestre Européen Hector Berlioz, die über eine eigene Sammlung historischer Instrumente verfügt. In Frankreich konzipierte François- Xavier Roth mit seinem Orchester Le Siècles für das Fernsehen die Serie Presto, die während ihrer dreijährigen Laufzeit wöchentlich ein Publikum von durchschnittlich drei Millionen Zuschauern erreichte.
Booklet für Bruckner: Symphony No. 7