Far From Over Vijay Iyer Sextet

Cover Far From Over

Album Info

Album Veröffentlichung:
2017

HRA-Veröffentlichung:
25.08.2017

Label: ECM

Genre: Jazz

Subgenre: Modern Jazz

Interpret: Vijay Iyer Sextet

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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  • 1 Poles 07:49
  • 2 Far From Over 06:16
  • 3 Nope 05:42
  • 4 End Of The Tunnel 02:17
  • 5 Down To The Wire 07:43
  • 6 For Amiri Baraka 03:23
  • 7 Into Action 05:01
  • 8 Wake 04:46
  • 9 Good On The Ground 06:33
  • 10 Threnody 08:25
  • Total Runtime 57:55

Info zu Far From Over

Auch auf "Far From Over" seinem fünften Album für ECM, überrascht der Pianist Vijay Iyer wieder mit einer neuen Besetzung und einem völlig anderen musikalischen Kontext.

Für die spannungsgeladene Sequenz seiner ECM-Veröffentlichungen wurde der Keyboarder und Komponist Vijay Iyer international mit Lob überschüttet. Doch mit "Far From Over", seinem fünften Album seit 2014, schafft er es tatsächlich noch einmal neue Höhen zu erreichen. Zu hören ist Iyer, der 2012, 2015 und 2016 von DownBeat zum Künstler des Jahres gekürt wurde, diesmal mit einem neuen Sextett, das sich aus virtuosen Improvisationsmusikern zusammensetzt: aus Kornettspieler Graham Haynes, den Saxophonisten Steve Lehman und Mark Shim, Bassist Stephan Crumb und Schlagzeuger Tyshawn Sorey. Diese dynamische Band macht sich den ganzen Reichtum der Jazzgeschichte zunutze, obwohl sie musikalisch kühn auf unerkundete Territorien vorprescht. Die Musik - von der Los Angeles Times als "ungestüm" und "wild funky" beschrieben - ist mal aufregend explosiv ("Down To The Wire", "Good On The Ground"), dann wieder karthatisch elegisch ("For Amiri Baraka", "Threnody"). Sie bietet melodische Hooks, berückende Atmosphären, rhythmische Muskulosität und eine elementare Beseeltheit. "Diese Gruppe hat eine Menge Feuer in sich, aber auch Erdiges, denn ihre Klänge, Timbres und Texturen haben eine solche Tiefe", sagt Iyer. "Und es gibt auch Luft und Wasser - diese Musik ist in Bewegung."

Seit Vijay Iyer 2014 bei ECM Records eine neue musikalische Heimat fand, legte er vier faszinierende Alben vor. Und auf jedem präsentierte sich der Pianist mit einer anderen Besetzung und in einem völlig neuen Kontext. Mal mit einem Streicherquartett und zusätzlicher Elektronik ("Mutations", 2014) oder dem renommierten International Contemporary Ensemble ("Radhe Radhe: Rites of Holi", 2014), dann in einem klassisch anmutenden Klavier-Trio mit Bassist Stephan Crump und Schlagzeuger Marcus Gilmore ("Break Stuff", 2015) oder im Duo mit dem Trompeter Wadada Leo Smith ("A Cosmic Rhythm with Each Stroke", 2016). Auf "Far From Over" reizt Iyer die melodischen und rhythmischen Möglichkeiten des eingespielten Materials in einer für ihn typischen engagierten Weise aus. Beste Beispiele dafür sind seine Soli in dem groovenden "In Action" und in "Nope". Seine Orchestrierung mit den Blasinstrumenten ist sowohl strukturell als auch aufregend, doch beim Kreieren seiner Sextettmusik neigte Iyer dazu, "zuerst auf dem Rhythmus aufzubauen, auf der Identität des Grooves", wie er erläutert. "Viele der Rhythmen sind ethnischen Ursprungs, basieren auf westafrikanischer Trommel- oder indischer klassischer Musik - 'Good On The Ground' greift mit seiner einfachen, aber zerklüfteten Tanzqualität auf Rhythmen südindischer Volksmusik zurück. Es gibt einem beinahe das Gefühl, sich bei irgendeinem Outdoor-Festival zu befinden."

Im Begleittext zum Album verweist Iyer auf den treibenden, freien Geist des Albums, indem er Wadada Leo Smith zitiert. Der Trompeter meinte einmal, dass die ideale Funktion von Musik ist, wenn sie das Leben der Hörer verwandelt, und sei es nur für einen Moment, "so dass sie, wenn sie dann wieder zur Routine ihres Lebens zurückkehren, ein kleines Stückchen von etwas Anderem mitnehmen können."

Iyer geht auf den Gedanken näher ein, wenn er über das problematische soziopolitische Klima in der Welt reflektiert: "Es gibt Widerstand in dieser Musik, ein Insistieren auf Würde und Mitgefühl, eine Weigerung sich zum Schweigen bringen zu lassen. Die Musik kann hart zuschlagen, aber auch eine eindringliche Qualität, eine Sehnsüchtigkeit haben - was im Grunde eine Bluesästethik ist, die abstrahiert und dann von den verschiedenen Spielern dieser Gruppe auf verschiedene Weisen verkörpert wurde. Es gibt eine gewisse Renitenz, die aber durch die Einheit, die das Sextett bildett, irgendwie zusammen aufgewogen wird - das ist für mich der Sound dieser Band. Freude und Gefahr - auch dieses Spektrum der Möglichkeiten gibt es. Manchmal ist das Spiel von wirklicher Ausgelassenheit geprägt, obwohl die Musik höllisch schwer zu spielen ist. Manchmal wissen wir nicht, wie wir uns noch aus der Affäre ziehen sollen, was uns verletztlich macht. Aber diese Verletzlichkeit ermöglicht uns dann, auf Emotionen zuzugreifen und diese in die Musik einzubringen. Es geht nicht darum, irgendwelche Fähigkeiten zu demonstrieren oder 'wütend' zu sein. Es geht darum, verletzlich zu sein - das muss in der Musik zum Ausdruck kommen. Wenn ich das bei jemand Anderem höre, wirkt es auf mich wie eine Einladung. Wenn man beim Musikmachen etwas von sich offenbart, bringt es einen den Hörern gleich näher. Sie können das Gefühl gewinnen, in die Musik involviert zu sein, so dass es eine gemeinsame Erfahrung ist. Genau das ist die Idee."

Vijay Iyer, piano, Fender Rhodes
Graham Haynes, cornet, flugelhorn, electronics
Steve Lehman, alto saxophone
Mark Shim, tenor saxophone
Stephan Crump, double-bass
Tyshawn Sorey, drums

Produced by Manfred Eicher




Vijay Iyer
Grammy-nominated composer-pianist Vijay Iyer (pronounced “VID-jay EYE-yer”) was described by Pitchfork as “one of the most interesting & vital young pianists in jazz today,” by the Los Angeles Weekly as “a boundless and deeply important young star,” and by Minnesota Public Radio as “an American treasure.” He has been voted DownBeat Magazine’s Artist of the Year three times – in 2016, 2015 and 2012. Iyer was named Downbeat’s 2014 Pianist of the Year, a 2013 MacArthur Fellow, and a 2012 Doris Duke Performing Artist. In 2014 he began a permanent appointment as the Franklin D. and Florence Rosenblatt Professor of the Arts in the Department of Music at Harvard University.

The New York Times observes, “There’s probably no frame wide enough to encompass the creative output of the pianist Vijay Iyer.” Iyer has released twenty albums covering remarkably diverse terrain, most recently for the ECM label. The latest include A Cosmic Rhythm With Each Stroke (2016), a collaboration with Iyer’s “hero, friend and teacher,” Wadada Leo Smith, which the Los Angeles Times calls “haunting, meditative and transportive”; Break Stuff (2015), with a coveted five-star rating in DownBeat Magazine, featuring the Vijay Iyer Trio, hailed by PopMatters as “the best band in jazz”; Mutations (2014), featuring Iyer’s music for piano, string quartet and electronics, which “extends and deepens his range… showing a delicate, shimmering, translucent side of his playing” (Chicago Tribune); and Radhe Radhe: Rites of Holi (2014), “his most challenging and impressive work, the scintillating score to a compelling film by Prashant Bhargava” (DownBeat), performed by International Contemporary Ensemble and released on DVD and BluRay.

Iyer’s trio (Iyer, piano; Marcus Gilmore, drums; Stephan Crump, bass) made its name with two tremendously acclaimed and influential albums, Accelerando (2012) and Historicity (2009). Accelerando was voted #1 Jazz Album of the Year for 2012 in three separate critics polls surveying hundreds of critics worldwide, hosted by DownBeat, Jazz Times, and Rhapsody, respectively, and also was chosen as jazz album of the year by NPR, the Los Angeles Times, PopMatters, and Amazon.com. The Vijay Iyer Trio was named 2015 Jazz Group of the year in the DownBeat International Critics Poll, with Iyer having earlier received an unprecedented “quintuple crown” in the 2012 Downbeat Poll (winning Jazz Artist of the Year, Pianist of the Year, Jazz Album of the Year, Jazz Group of the Year, and Rising Star Composer categories), as well as a “quadruple crown” in the JazzTimes extended critics poll (winning Artist of the Year, Acoustic/Mainstream Group of the Year, Pianist of the Year, and Album of the Year). Iyer received the 2012 and 2013 Pianist of the Year Awards and the 2010 Musician of the Year Award from the Jazz Journalists Association, and the 2013 ECHO Award (the “German Grammy”) for best international pianist. Historicity was a 2010 Grammy Nominee for Best Instrumental Jazz Album, and was named #1 Jazz Album of 2009 in The New York Times, The Los Angeles Times, the Chicago Tribune, the Detroit Metro Times, National Public Radio, PopMatters.com, the Village Voice Jazz Critics Poll, and the Downbeat International Critics Poll, and the trio won the 2010 ECHO Award for best international ensemble.

Iyer’s 2013 collaboration with poet Mike Ladd, Holding It Down: The Veterans’ Dreams Project, based on the dreams of veterans of color from America’s wars in Iraq and Afghanistan, was hailed as #1 Jazz Album of the Year by the Los Angeles Times and described in JazzTimes as “impassioned, haunting, [and] affecting.” Along with their previous projects In What Language? (2004) and Still Life with Commentator (2007), Holding It Down rounded out a trilogy of politically searing albums about post-9/11 American life. These projects were hailed as “unfailingly imaginative and significant” (JazzTimes) and praised for their “powerful narrative invention and ravishing trance-jazz… an eloquent tribute to the stubborn, regenerative powers of the human spirit” (Rolling Stone).

Iyer’s accomplishments extend well beyond his recordings. His recent composer commissions include “Playlist for an Extreme Occasion” (2012) written for Silk Road Ensemble (and released on their 2013 album A Playlist without Borders); “Dig The Say,” written for Brooklyn Rider and released on their 2014 album Almanac; “Mozart Effects” (2011) and “Time, Place, Action” (2014) for Brentano String Quartet; “Bruits” (2014) for Imani Winds and pianist Cory Smythe; “Rimpa Transcriptions” (2012) written for Bang on a Can All-Stars; “UnEasy” (2011) commissioned by NYC’s Summerstage in collaboration with choreographer Karole Armitage; “Three Fragments” (2011) for Darcy James Argue’s Secret Society. His orchestral work Interventions was commissioned and premiered by the American Composers Orchestra in 2007 under the baton of Dennis Russell Davies. It was praised by The New York Times as “all spiky and sonorous,” and by the Philadelphia City Paper for its “heft and dramatic vision and a daring sense of soundscape.” Other works include Mutations I-X (2005) commissioned and premiered by the string quartet ETHEL; “Three Episodes for Wind Quintet” (1999) written for Imani Winds; a “ravishing” (Variety) score for the original theater/dance work Betrothed (2007); the award-winning film score for Teza (2008) by legendary filmmaker Haile Gerima; a suite of acoustic jazz cues for the sports channel ESPN (2009); and the prize-winning audiovisual installation Release (2010) in collaboration with filmmaker Bill Morrison. Forthcoming commissions include pieces for Jennifer Koh, Orpheus Chamber Orchestra, and So Percussion. His concert works are published by Schott Music. An active electronic musician and producer, Iyer displays his digital audio artistry on his own recordings Still Life with Commentator, Holding it Down, Mutations, and Radhe Radhe, and in his remixes for British Asian electronica pioneer Talvin Singh, Islamic punk band The Kominas, and composer-performer Meredith Monk.

Iyer was voted the 2010 Musician of the Year by the Jazz Journalists Association, and named one of 2011’s “50 Most Influential Global Indians” by GQ India. Other honors include the Greenfield Prize, the Alpert Award in the Arts, the New York Foundation for the Arts Fellowship, the India Abroad Publisher’s Special Award for Excellence, and numerous critics’ prizes.

Iyer’s many collaborators include creative music pioneers Steve Coleman, Wadada Leo Smith, Roscoe Mitchell, Butch Morris, George Lewis, Amina Claudine Myers, William Parker, Graham Haynes, Miya Masaoka, Pamela Z, John Zorn; next-generation artists Rudresh Mahanthappa, Rez Abbasi, Craig Taborn, Ambrose Akinmusire, Liberty Ellman, Steve Lehman, Matana Roberts, Tyshawn Sorey; Dead Prez, DJ Spooky, Himanshu Suri of Das Racist, High Priest of Antipop Consortium, DJ Val Jeanty, Karsh Kale, Suphala, Imani Uzuri, and Talvin Singh; filmmakers Haile Gerima, Prashant Bhargava, and Bill Morrison; choreographer Karole Armitage; and poets Mike Ladd, Amiri Baraka, Charles Simic, and Robert Pinsky.

A polymath whose career has spanned the sciences, the humanities, and the arts, Iyer received an interdisciplinary Ph.D. in the cognitive science of music from the University of California, Berkeley. He has published in Journal of Consciousness Studies, Wire, Music Perception, JazzTimes, Journal of the Society for American Music, Critical Studies in Improvisation, in the anthologies Arcana IV, Sound Unbound, Uptown Conversation, The Best Writing on Mathematics: 2010, and in the forthcoming Oxford Handbook of Critical Improvisation Studies. Iyer has taught at Manhattan School of Music, New York University, and the New School, and he is the Director of The Banff Centre’s International Workshop in Jazz and Creative Music, an annual 3-week program in Alberta, Canada. Iyer recently finished a multi-year residency with San Francisco Performances, cultivating new audiences and working with schools and community organizations. He is a Steinway artist and uses Ableton Live software.



Booklet für Far From Over

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