Album Info
Album Veröffentlichung:
2021
HRA-Veröffentlichung:
02.04.2021
Label: Ars Produktion
Genre: Classical
Subgenre: Instrumental
Interpret: Reinhold Friedrich & Eriko Takezawa
Komponist: Gustav Gustav Mahler (1860-1911), Thomas Oehler (1980), Joseph Jongen (1873-1953), Karl Pilss (1902-1979), Victor Nessler (1841-1890), Richard Strauss (1864-1949)
Das Album enthält Albumcover
- Gustav Mahler (1860 - 1911):
- 1 Mahler: Symphony No. 1 in D Major "Titan": II. Blumine (Arr. A. Kratzer for Trumpet and Piano 4-Hands) 06:16
- Jonathan Freeman-Attwood (b. 1961) & Thomas Oehler: Trumpet Sonata (After R. Strauss):
- 2 Freeman-Attwood, Oehler: Trumpet Sonata (After R. Strauss): I. Allegro energico 11:59
- 3 Freeman-Attwood, Oehler: Trumpet Sonata (After R. Strauss): II. Andante cantabile 09:19
- 4 Freeman-Attwood, Oehler: Trumpet Sonata (After R. Strauss): III. Rondo. Presto 06:33
- Joseph Jongen (1873 - 1953):
- 5 Jongen: Trumpet Concertino, Op. 41 (Version for Trumpet & Piano) 08:55
- Karl Pilss (1902 - 1979): Trumpet Sonata:
- 6 Pilss: Trumpet Sonata: I. Allegro appassionata 05:49
- 7 Pilss: Trumpet Sonata: II. Adagio, molto cantabile 05:55
- 8 Pilss: Trumpet Sonata: III. Allegro agitato 03:08
- Victor Nessler (1841 - 1890):
- 9 Nessler: Der Trompeter von Säkkingen: Behüt‘ Dich Gott, es wär so schön gewesen (Arr. R. Friedrich & E. Takezawa for Trumpet & Piano) 04:44
- Richard Strauss (1864 - 1949):
- 10 Strauss: Das Rosenband, Op. 36 No. 1, TrV 186 (Arr. for Trumpet & Piano) 02:46
- Gustav Mahler:
- 11 Mahler: Des Knaben Wunderhorn: No. 9, Wo die schönen Trompeten blasen (Arr. for Trumpet & Piano) 06:14
Info zu Blumine
Das Album BLUMINE vereinigt Originalwerke für Trompete und Klavier ebenso wie Bearbeitungen für diese Besetzung und erdreistet sich, zudem noch drei Lieder von Gustav Mahler, Victor Nessler und Richard Strauss ohne Worte einzuspielen. Alle zusammen arbeiten an einem neuen Bild, welches das Instrument Trompete in der Romantik hätte haben können. Der übergroße Reiz, Musik der beiden Antipoden Mahler und Strauss zu bearbeiten, liegt ja auf der Hand, da diese in ihren Orchesterwerken äußerst prominente Trompetenpartien mit neuesten und ungeahnten Schwierigkeiten komponiert, aber der Trompete nie ein Werk als Soloinstrument zugedacht hatten. Wer die Trompetenpartien der Opern „Rosenkavalier“, „Elektra“, „Salome“ und „Die Ägyptische Helena“ sowie die der 10 Sinfonien von Gustav Mahler kennt, weiß, dass es ein Leichtes gewesen wäre, fulminante Solokonzerte für die Trompete zu schreiben. Nehmen wir noch „Le poème de l’extase“ von A. Scriabin und die 4. Sinfonie von Franz Schmidt hinzu, wird unsere gefühlte Tragödie immer größer und verzweifelter und erklärt unser gewagtes Vorhaben.
"Dieses Album ist eine echte Schatztruhe. Beim Öffnen findet sich gleich eine stimmungsvolle Bearbeitung von Mahlers Blumine-Musik, in welcher der mittlerweile 62 Jahre alte Reinhold Friedrich mit frischem Elan und jugendlicher Kraft das Solo spielt. Von Richard Strauss gibt es keine Trompetensonate, deshalb haben Thomas Oehler und Jonathan Freeman-Attwood eine dreisätzige Sonate nach Themen von Strauss komponiert. Es ist keine bloße Transkription, sondern sie benutzen Musik aus der Violinsonate, der Serenade für Bläser (Aus der Werkstatt eines Invaliden) sowie Von den Hinterweltlern (Also sprach Zarathustra) und die Arie der Zerbinetta (Ariadne auf Naxos) für ein sehr freizügig und kunstfertig komponiertes Stück, das von Friedrich und Takezawa mit viel Verve und genau so viel geschmeidigem Lyrismus gespielt wird. Das 1913 entstandene Concertino von Joseph Jongen und die zwanzig Jahre später komponierte Sonate von Karl Pills spielt das Duo Friedrich-Takezawa anspruchs- und stilvoll sowie eminent musikalisch. Der Rest des Albums, Transkriptionen von Werken von Strauss, Nessler und Mahler, ist ebenfalls sehr wertvoll. Alles zusammen ergibt ein sehr ansprechendes Recital auf hohem musikalischem Niveau und in einer wunderbar ausbalancierten Aufnahme." (Remy Franck, pizzicato.lu)
Reinhold Friedrich, Trompete
Eriko Takezawa, Klavier
Alisa Kratzer, Klavier
Reinhold Friedrich
geboren in Weingarten/Baden, ist seit seinem Erfolg beim ARD- Wettbewerb 1986 auf allen wichtigen Podien der Welt zu Gast. Geprägt durch seine Lehrer Edward H. Tarr (Schola Cantorum Basiliensis, Basel) und Pierre Thibaud (Conservatoire Superieure de Musique Paris) gehören alte und neue Musik für ihn zusammen. Die Wiederentdeckung vergessener Werke der Romantik und der klassischen Moderne liegt ihm besonders am Herzen, ebenso sein Interesse an der Avantgarde. Das dokumentieren seine zahlreichen Erst- und Uraufführungen. Seine Vision: Die Trompete singt!
Sein Debüt bei den Berliner Festwochen gab er mit „Sequenza X“ von Luciano Berio. Bei seinem ersten Auftritt als Solist im Wiener Musikverein spielte er mit der Wiener Akademie unter Leitung von Martin Haselböck das Trompetenkonzert von Joseph Haydn auf der historischen Klappentrompete. Die Beschäftigung mit der historischen Aufführungspraxis brachte ihn mit Orchestern wie dem Orchestre des Champs-Elysees, La Stagione Frankfurt, dem Kammerorchester Basel, L’arte del mondo, dem Concerto Melante und den Berliner Barock Solisten, aber auch der Cappella Andrea Barca unter der Leitung von Sir András Schiff zusammen. Das zentrale Stück dieser Zusammenarbeit war oft das zweite Brandenburgische Konzert von J.S. Bach, dessen Wiedergabe ihm im Besonderen am Herzen liegt.
Im Rahmen seiner Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Kompositionen brachte Reinhold Friedrich eine große Anzahl an bedeutenden Werken zur Ur- und Erstaufführung. Dazu zählen Werke von Wolfgang Rihm, aber auch von Carola Bauckholt, Luciano Berio, Edison Denissov, Peter Eötvös, Hans Werner Henze, Adriana Hölszky, Nicolaus A. Huber, Luca Lombardi, Benedict Mason, Sir Peter Maxwell Davis, Hilda Parèdes, Matthias Pintscher, Jan Rääts, Rebecca Saunders, Nina Šenk, Enjott Schneider, Daniel Schnyder, Gerhard Stäbler, Eino Tamberg, Caspar Johannes Walter, Christian Wolff und Benjamin Yusopov. Solokonzerte wie „Eirene“ von Herbert Willi (Wergo) und „Nobody knows de trouble I see“ von Bernd Alois Zimmermann, dessen CD-Einspielung 1994 mit einem ECHO-Klassik ausgezeichnet wurde, bilden dabei wichtige Bestandteile seines breit gefächerten Repertoires.
Als Solist konzertierte Reinhold Friedrich weltweit mit Ensembles wie den Bamberger und Wiener Symphonikern, den Staatsopern Berlin und Stuttgart, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Frankfurter Museumsorchester, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, der Tschechischen Philharmonie Prag, dem Orchester des Teatro Colon, Buenos Aires sowie allen deutschen Rundfunk-Sinfonieorchestern; u. a. unter der Leitung von Semyon Bychkov, Dennis Russell Davies, Peter Eötvös, Wladimir Fedossejev, Adam Fischer, Michael Gielen, Philippe Herreweghe, Christopher Hogwood, Manfred Honeck, Eliahu Inbal, Krystjan und Neeme Järvi, Dmitri Kitajenko, Sir Neville Marriner, Ingo Metzmacher, Andris Nelsons, Jonathan Nott, Kazushi Ono, Matthias Pintscher, Trevor Pinnock, Stanislav Skrowaczewski und Hans Zender.
Von 1983-1999 war Reinhold Friedrich Solotrompeter des Radio Sinfonieorchesters Frankfurt. Claudio Abbado ernannte ihn 2003 zum ständigen Solotrompeter des Lucerne Festival Orchestra, das seit 2017 von Riccardo Chailly geleitet wird. Ferner ist Reinhold Friedrich künstlerischer Leiter von Lucerne Festival Orchestra Brass. Derzeitige Kammermusikpartner von Reinhold Friedrich sind Thomas Duis, Bernd Glemser, und Eriko Takezawa (Klavier), Robyn Schulkowsky (Perkussion), Iveta Apkalna, Sebastian Küchler- Blessing, Martin Lücker und Christian Schmitt (Orgel).
Reinhold Friedrich ist Professor für Trompete an der Hochschule für Musik Karlsruhe, weltweit gefragter Dozent für Meisterkurse und Honorarprofessor an der Royal Academy of Music in London, der Sibelius-Akademie Helsinki, der Escuela Superior de Musica REINA SOFIA in Madrid sowie in Hiroshima/Japan. Seine ehemaligen Studenten waren Preisträger bei nahezu allen großen internationalen Wettbewerben und haben führende Positionen bzw. Professuren u.a. im gesamten europäischen Raum sowie in Tokio, Tel Aviv, Moskau, Rio de Janeiro inne.
Einen weiteren ECHO-Klassik erhielt Reinhold Friedrich für die Einspielung der „Russischen Trompetenkonzerte“ (MDG) mit dem Göttinger Symphonie Orchester unter der Leitung von Christoph-Mathias Mueller. Zahlreiche weitere CD-Einspielungen dokumentieren sein facettenreiches Schaffen, darunter eine CD mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam unter der Leitung von George Benjamin, die Ersteinspielung des Trompetenkonzerts „Pieta“ von Christian Jost (Coviello) sowie die Aufnahme des zweiten Brandenburgischen Konzertes (Sony) mit den Berliner Barock Solisten unter der Leitung von Reinhard Goebel, ausgezeichnet mit dem OPUS Klassik Preis 2018. In Planung ist eine Aufnahme Strawinskys L’histoire du Soldat (u.a. mit Isabelle Faust) in der Wigmore Hall London.
Konzerte führen ihn in den kommenden Jahren u.a. in die Elbphilharmonie (Konzert von Bernd Alois Zimmermann), zum Osaka Century Symphony Orchestra und zum Hiroshima Symphony Orchestra (Konzert von Toshio Hosokawa), nach Sibirien (UA „Spirit of Siberia“ von Enjott Schneider), zum National Orchester Yerevan (Konzert von Ilya Chakov), mit Wolfgang Rihms Trompetenkonzert „Marsyas“ nach Australien und zu dem Lucerne Academy Orchestra unter der Leitung von George Benjamin, mit Nuria Rial zu den Händel- Festspielen nach Halle sowie mit den Berliner Barock Solisten unter Leitung von Reinhold Goebel nach Lutry und Versailles. Ferner wird er in Katowice, Warschau, Wroclaw, Genf, Groningen, Hamburg, Bremen, Freiburg, Düsseldorf, Nürnberg, Lyon, in Armenien, Korea und Taiwan zu hören sein.
Eriko Takezawa
wurde in Hiroshima (Japan) geboren und studierte in Deutschland bei Naoyuki Taneda und Wolfgang Manz. 1995 absolvierte sie das Konzertexamen mit Auszeichnung und rundete mit Meisterkursen bei J. Uhde, E. Picht-Axenfeld, D. Kraus und S. Dorenski ihre Ausbildung ab.
Preise erhielt sie bei internationalen Wettbewerben, u. a. der erste Preis beim internationalen Klavierwettbewerb in Ostuni (Italien) 1994 sowie fünf Preise als Klavierduo mit Christoph Sischka in Japan, Italien und Tschechien. Daraus resultierten zahlreiche Konzerteinladungen in Deutschland, Taiwan, Korea, Japan, Indonesien, Israel, Spanien, Italien, Frankreich, Österreich, Bulgarien und Ägypten sowie zu Musikfestivals in Taipei (Taiwan), Jerusalem, Xabía (Spanien), zu den Schwetzinger Festspielen, zum Schleswig-Holstein Musikfestival und zum Lucerne Festival.
Zu ihren Kammermusikpartnern zählen international renommierte Bläsersolisten wie Reinhold Friedrich, Sergio Azzolini, Renate Greiss-Armin, Thomas Indermühle und Ingo Goritzki. Eriko Takezawa ist Mitglied des Mahler Chamber Orchestras. Als Solistin in Klavierkonzerten u.a. von Mozart, Beethoven, Chopin, Saint- Säens, Janacek, Schostakowitsch und Takemitsu rühmt die Presse ihre Leichtigkeit, technische Brillanz, nuancenreiche Farbgebung und mitreißende Musikalität. Eriko Takezawa war Korrepetitorin an der Musikakademie Basel, lehrte am „Jyske Musikkonservatorium“ in Aarhus und an der Musikhochschule MUSIKENE in San Sebastián sowie an der Hochschule der darstellenden Künste in Frankfurt. Derzeit ist sie Korrepetitorin an der Hochschule für Musik Karlsruhe und gibt Workshops für Korrepetition.
Seit vielen Jahren ist sie eine der gefragtesten Begleiterinnen bei internationalen Wettbewerben in München (ARD), Markneukirchen, Paris, Bonn, Porcia, Prag etc. In zahlreichen Meisterkursen begleitete sie Reinhold Friedrich in der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien, Brasilien, Japan und den USA. Während der letzten Jahre spielte Eriko Takezawa u.a. Gershwins „Rhapsody in Blue“ mit dem Royal Brass Orchestra Denmark unter der Leitung Niels-Ole Bo sowie wiederholt das Klavierkonzert Nr. 1 von Schostakowitsch, u.a. mit der Polnischen Kammerphilharmonie Sopot unter der Leitung von Wojciech Rajski, mit den Aarhus Symphonikern unter der Leitung Joshua Weilerstein in Dänemark, mit dem Gävle Symphonie Orchestra unter der Leitung Ivan Meylemans in Schweden, mit dem Orchester Krasnoyarsk /Sibirien unter der Leitung Martin Baeza Rubio sowie mit dem Israelischen Kammerorchester unter der Leitung von Benjamin Yusupov. In Israel gab sie auch die Erstaufführung von Benjamin Yusupovs „Listen to our cry“ für Trompete, Klavier und Kammerorchester, bei dessen deutscher Erstaufführung sie 2018 ebenfalls mitwirkte. Des weiteren trat sie mit dem „Quatuor L’Eventail“ in einer ausgefallenen Besetzung mit Trompete, Altsaxofon, Violoncello und Klavier u.a. in Basel, Bremen, Stuttgart und Berlin (Konzerthaus) auf.
Nach dem gemeinsamen Album „On the road“ nahm Eriko Takezawa 2015 gemeinsam mit Wim van Hasselt eine weitere CD mit Werken von Paul Hindemith auf. Die CD mit Simon Höfele „Mysteries“ erhielt 2018 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Zahlreiche weitere Kammermusikeinspielungen mit ihr wurden von Fachzeitschriften ausgezeichnet. Ihre CD mit Reinhold Friedrich „L'Amour Français“ wurde von Radio Klassik Wien zur CD des Tages gewählt und in der Musikzeitschrift „Fono Forum“ mit 5 Sternen ausgezeichnet. Kürzlich erschien mit „Blumine“ eine weitere CD des Duos.
Dieses Album enthält kein Booklet