Castelnuovo-Tedesco: Complete Organ Works Livia Mazzanti

Cover Castelnuovo-Tedesco: Complete Organ Works

Album Info

Album Veröffentlichung:
2009

HRA-Veröffentlichung:
24.04.2020

Label: Aeolus

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Interpret: Livia Mazzanti

Komponist: Mario Castelnuovo-Tedesco (1895-1968)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 96 $ 14,50
  • Mario Castelnuovo-Tedesco (1895 - 1968):
  • 1 Introduction 02:12
  • 2 Aria 04:00
  • 3 Fugue 03:51
  • 4 Consolation (Ma Tovu) 03:03
  • 5 Adoration (Borechu) 02:37
  • 6 Invocation (Shema Yisroel) 01:51
  • 7 Silent devotion 03:28
  • 8 Lamentation (The Mourner’s Kaddish) 02:56
  • 9 Prelude on the twelve tone row 08:02
  • 10 Fugue on the twelve tone row 02:45
  • 11 Prelude on the name of Frederick Tulan 02:44
  • 12 Choral-prelude on the name of Albert Schweitzer 04:35
  • 13 Fugue on the name of Albert Schweitzer 04:46
  • 14 Tema 02:10
  • 15 Hashkivenu 02:05
  • 16 Lecho dodi 01:51
  • 17 Vaani s'filosi 04:23
  • 18 Raú-Banim 01:47
  • 19 Hashkivenu (Extended Version) 05:10
  • Total Runtime 01:04:16

Info zu Castelnuovo-Tedesco: Complete Organ Works

Der Name des italienischen Komponisten Mario Castelnuovo-Tedesco ist in der Musikwelt vor allem wegen seiner zahlreichen Kompositionen für Gitarre bekannt. Daß zu seinem Schaffen auch eine gute Stunde hervorragender Orgelmusik gehört, beweist unsere neue Aufnahme mit der italienischen Künstlerin Livia Mazzanti.

Interessant dabei ist, daß der Komponist erst nach seiner Emigration in die USA - als italienischer Jude sah er sich gezwungen, daß Land unter der Mussolini-Diktatur zu verlassen - erstmals Musik für die Orgel schrieb. Hierzu verleitete ihn sein Freund, der Organist Edward Power-Biggs, dem Castelnuovo-Tedesco dann eines Tages aus Spaß eine Grußkarte mit einer 6-taktigen Fanfare für Orgel über dessen sonderbaren Namen zusandte. Power-Biggs spielte die Fanfare im Radio und ermutigte den Komponisten dann, dieses Fragment zu einer vollständigen Komposition auszuarbeiten. So entstand als erstes Orgelwerk Introduction, Aria and Fugue. Diese Fanfare können Sie sich auch als Hörbeispiel anhören (Beispiel 1). Über die Hintergründe der Entstehung der übrigen Werke (u.a. Musik für die Synagoge, zwei experimentelle serielle Werke sowie weitere freie Stücke) und weitere biografische Details informiert das umfangreiche Booklet.

Der hartnäckigen Geduld Livia Mazzantis, einer maßgeblich von Jean Guillou ausgebildeten Virtuosin, verdanken wir die Wiederentdeckung dieser Musik sowie eine teilweise neu erarbeitete Registrierung für die meisten Werke. Vor allem aber verdanken wir ihr eine aufmerksame Lesart und bewegende Interpretation dieser zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Werke: Dank ihrer Seelenverwandtschaft und Nähe zur geistigen Welt Mario Castelnuovo-Tedescos, Dank ihrer musikalischen Intelligenz und Dank ihrer poetischen Vorstellungskraft, die sie zu einer Interpretin mit Konsequenz und Wagemut werden lassen.

Unsere Aufnahme konnten wir Dank großzügiger Unterstützung von Frau Cornelia Gerber (†) an der von Jean Guillou entworfenenen Orgel der Züricher Tonhalle durchführen, die hier mit ihren zahlreichen Besonderheiten vorzüglich zur Geltung kommt. Unsere Surround-Aufnahme versetzt Sie als Hörer dabei regelrecht in den Konzertsaal...

Kommentar des Produzenten Christoph Martin Frommen: Als Tonmeister mit mehr als 20-jähriger Berufserfahrung habe ich nun wirklich schon immens viel Repertoire kennengelernt. Aber dennoch gibt es immer wieder ausgezeichnete Musik, von der man sich fragt, warum sie einem "erst jetzt" begegnet.

So war es auch im Falle der Orgelmusik Mario Castelnuovo-Tedescos, als Livia mir 2003 eine selbst aufgenommene Demo-CD zukommen ließ... Was für ein grottenschlechter Klang... Aber welch eine Musik!

Ursprüngliche Pläne für eine Aufnahme in Saint-Eustache in Paris mußten aufgrund des damals sehr schlechten Zustandes des Instrumentes verworfen werden. So hatten wird das Glück, Dank unserer Beziehungen nach Zürich, die Aufnahme an der Orgel der Tonhalle durchführen zu können. Die Saalakustik kommt den Werken ohnehin entgegen. Darüber hinaus beherrscht Livia dieses Instrument mit seinen zahlreichen Besonderheiten perfekt - sie hat hier an zahlreichen Meisterkursen mit Jean Guillou teilgenommen, dessen Schülerin sie ist.

Meinem anfänglichen Interesse an diesen für mich neuen Werken folgte totale Begeisterung für die Musik und vor allem für diese Interpretin! Lassen auch Sie sich von ihrem ungemein spannungsgeladenen Spiel in den Bann ziehen. Man merkt: hier wird die Musik nicht nur "gespielt" sondern wahrhaft "gelebt"! Besonders bewegend für mich sind dabei die fünf Stücke des "Sacred Service for the Sabath Eve", vor allem das letzte Stück "The Mourner's Kaddish", welches im Andenken an die während des Holocausts umgekommenen Freunde und Verwandten komponiert wurde. Und wem es gelingt, bei der "Fanfare over the twelve tone row" still in seinem Sessel sitzen zu bleiben, sollte sich ernsthaft fragen, ob mit seiner Wahrnehmung noch alles in Ordnung ist...

Livia Mazzanti, Orgel




Livia Mazzanti
Schon seit Anfang ihrer Karriere in den achtziger Jahren in Rom erschließt Livia Mazzanti interpretatorisch einen weiten Horizont, indem sie wenig bekannte und selten gespielte Orgelwerke aufführt und in ihren Konzertprogrammen mit Vorliebe mögliche Affinitäten zwischen verschiedenen Epochen und Stilrichtungen suggeriert.

Nach den Diplomen in Klavier, Orgel und Komposition für Orgel hat sie einen entscheidenden Impuls erhalten durch die Begegnung mit Komponisten wie Giacinto Scelsi und später Jean Guillou, unter dessen Leitung sie ihre Ausbildung in Frankreich vervollständigt hat.

1985 mit dem Spezialpreis der Jury des internationalen Orgelwettbewerbs in Rom geehrt, hat sie 1988 eine Studienbörse der französischen Regierung erhalten und sich in Paris niedergelassen, wo ihr im darauffolgenden Jahr vom Jury der Schola Cantorum einstimmig das Diplôme de Concert vergeben wurde.

Seitdem ist sie sowohl in Italien als auch in Frankreich tätig; Konzertreisen führten sie durch ganz Europa, in die USA und den nahen Osten.

Man verdankt ihr die Anstiftung und künstlerische Leitung des Festivals MUSICOMETA in Rom, das seit 1995 international gefeierte Solisten präsentiert. Ebenfalls in Rom ist sie seit Jahren Mitarbeiterin der Evangelisch-Lutherischen Kirche. In Frankreich ist sie als einzige ausländische Interpretin in die Serie von Orgelaufnahmen der RCA Victor/BMG France einbezogen worden; diese Aufnahmen haben ihr den Lob von Zeitschriften wie Diapason, Répertoire, Organist's Review eingetragen.

Livia Mazzanti hat auch für Fonè aufgenommen und an der von Philips/Universal veröffentlichten Gesamtaufnahme der Werke für Orgel von Jean Guillou teilgenommen. Unlängst hat sie die Werke für Orgel von Mario Castelnuovo-Tedesco wiederentdeckt und sämtlich auf der Orgel der Tonhalle Zurich für das Label AEOLUS eingespielt.



Booklet für Castelnuovo-Tedesco: Complete Organ Works

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