Naked Truth Avishai Cohen

Cover Naked Truth

Album Info

Album Veröffentlichung:
2022

HRA-Veröffentlichung:
25.02.2022

Label: ECM Records

Genre: Jazz

Subgenre: Contemporary Jazz

Interpret: Avishai Cohen

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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  • 1 Naked Truth (Pt. 1) 01:51
  • 2 Naked Truth (Pt. 2) 05:06
  • 3 Naked Truth (Pt. 3) 05:49
  • 4 Naked Truth (Pt. 4) 07:37
  • 5 Naked Truth (Pt. 5) 02:06
  • 6 Naked Truth (Pt. 6) 00:50
  • 7 Naked Truth (Pt. 7) 02:47
  • 8 Naked Truth (Pt. 8) 04:29
  • 9 Naked Truth: Departure 04:28
  • Total Runtime 35:03

Info zu Naked Truth

Improvisiert und unglaublich stimmungsvoll: Musik wie für einen Film Noir: Auf seinem neuen Album “Naked Truth” kehrt Trompeter Avishai Cohen zum akustischen Quartett-Format seines vielgepriesenen Meisterwerks “Cross My Palm With Silver” von 2017 zurück.

Auf “Big Vicious” überraschte und begeisterte Avishai Cohen vergangenes Jahr mit einer elektrisierenden fünfköpfigen Band und einem einzigartigen Amalgam aus Jazz, Rock, Pop, Funk, Electronica und Ambient. So hatte man den israelischen Trompeter tatsächlich nie zuvor auf einer Platte gehört. Für “Naked Truth”, sein jüngstes Opus, das am 25. Februar 2022 erscheint, ist er zum akustischen Quartett-Format von “Cross My Palm With Silver” (2017) zurückgekehrt. Wie dort stehen ihm auch hier wieder Pianist Yonathan Avishai und Bassist Barak Mori zur Seite. Für den damaligen Schlagzeuger Nasheet Waits ist nun allerdings “Big Vicious”-Drummer Ziv Ravitz zum Quartett gestoßen, der mit dem Ensemble auch schon 2018 die “Cross My Palm With Silver”-Tournee bestritten hatte.

Die Musik für “Naked Truth” entstand im September 2021 während einer bemerkenswerten Aufnahmesession in den Studios La Buissonne in Südfrankreich aus dem Augenblick heraus und nahm ungeplant die Form einer improvisierten Suite an, die wie geschaffen scheint für einen Film Noir. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die ungeschliffene Schönheit und Verletzlichkeit von Avishai Cohens oftmals wehmütigem Trompetenklang. Einen ersten Vorgeschmack von der Musik des Albums, das ab sofort vorbestellt werden kann, vermittelt nun “Part II” dieser bewegenden Suite, die in dem Stück “Departure” mit der Rezension eines wunderbaren Gedichts von Zelda Schneurson Mishkovsky stimmig abgeschlossen wird.

Avishai beschreibt das Album als das Ergebnis einer Art "Selbstbesinnung“, die dem vorausging. „Mit dem Hauptmotiv von Naked Truth hatte ich mich seit Beginn von Covid beschäftigt. Dieses Motiv, das aus acht Noten besteht, und das man zu Beginn von Teil II hört, war sozusagen der Beginn des gesamten Prozesses. Ich würde nicht sagen, dass das Motiv mich 'verfolgt' hat, aber es hat mich die ganze Zeit über begleitet, und alles, was ich für das Album zusammenstellte, drehte sich um diese acht Töne und alle Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.

"Und während ich dem nachging, kamen viele andere Fragen auf. Ich fragte mich, ‚was will ich mit der Musik sagen? Was muss ich sagen?‘." Es gab zwei Parallelen, führt er weiter aus, die Suche nach dem kompositorischen Rahmen und etwas Existenzielleres.

"Bei früheren Alben, wie Into The Silence, ging es bei der Musik sehr stark um die Kompositionen. Aber bei diesem Album wollten die Melodien irgendwie nicht vor der Aufnahme aufgeschrieben werden. Und gleichzeitig dreht sich die Geschichte definitiv nicht um die Soli..."

Vor den Aufnahmen in den Studios La Buissonne hielten Cohen und seine Mitmusiker nur eine Probe und ein kurzes Konzert ab. „Daraus entwickelte sich die Diskussion darüber, was zu spielen und was nicht zu spielen ist.“ Als einen Bezugspunkt bat Avishai seine Mitstreiter, sich Aufnahmen des Bansuri-Flötenmeisters Harisprasad Chaurasia anzuhören, "der für mich die Fähigkeit vermittelt, alles spielen zu können und doch nichts außer dem Wesentlichen zu spielen." Avishai besprach mit dem Schlagzeuger Ziv Ravitz auch, die perkussiven Elemente auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei ging es nicht nur darum, einfach weniger zu spielen, sondern darum, eine Eindringlichkeit und den Fokus der Musik zu erreichen.

Durch diese Zurücknahme und die Konzentration auf das Wesentliche entfalten kleine instrumentale Details eine große Wirkung. Wenn Avishai beispielsweise in Teil III von der gedämpften Trompete zum offenen Spiel übergeht, ist es, als würde die Musik mit einem Mal erhellt.

"Departure", ein Gedicht der israelischen Schriftstellerin Zelda Schneurson Mishkovsky (1914-1984), ist ein vertontes Stück, das Avishai erstmals in einem Projekt mit Danilo Pérez und Chris Potter aufführte und dem er sich in anderen Kontexten der Cohen-Gruppe immer wieder näherte. "Als ich das Gedicht zum ersten Mal las, war ich wie gebannt".

Mit seinen Überlegungen zur Sterblichkeit und seiner fast buddhistisch anmutenden Balance (Zelda war orthodoxe Jüdin) zwischen Lossagen, Dankbarkeit und Staunen scheint das Gedicht mit dem musikalischen Ansatz des Albums verwoben und bildet einen stringenten Abschluss.

Avishai Cohen, Trompete
Yonathan Avishai, Klavier
Barak Mori, Kontrabass
Ziv Ravitz, Schlagzeug




Avishai Cohen
For four years running, Cohen has been voted a Rising Star-Trumpet in the DownBeat Critics Poll. Along with leading his Triveni trio with Omer Avital and Nasheet Waits, thetrumpeter was a member of the SF Jazz Collective for six years. He also records and tours the world with The 3 Cohens Sextet, the hit family band with his sister, clarinetist-saxophonist Anat, and brother, saxophonist Yuval. Declared All About Jazz: “To the ranks of the Heaths of Philadelphia, the Joneses of Detroit and the Marsalises of New Orleans, fans can now add the 3 Cohens of Tel Aviv.”

The trumpeter began performing in public in 1988 at age 10, playing his first solos with a big band and eventually touring with the Young Israeli Philharmonic Orchestra to perform under the likes of maestros Zubin Mehta, Kurt Masur and Kent Nagano. Having worked with Israeli folk and pop artists in his native country and appeared on television early on, Cohen arrived as an experienced professional musician when he took up a full scholarship at Berklee College of Music in Boston. In 1997, the young musician established an international reputation by placing third in the Thelonious Monk Jazz Trumpet Competition. Avishai came of age as a jazz player as part of the fertile scene at the club Smalls in New York’s West Village.

Cohen first recorded for ECM as part of saxophonist Mark Turner’s quartet on Lathe of Heaven, released in September 2014. The trumpeter has performed at the Village Vanguard and beyond with Turner, as well as widely in a band led by pianist Kenny Werner. Cohen has played often in the Mingus Big Band and Mingus Dynasty ensemble, and he has lent his horn to recordings by Anat Cohen, Yuval Cohen and keyboardist Jason Lindner, along with collaborating on stage and in the studio with French-Israeli pop singer Keren Ann. In addition to performing, Cohen was named the Artistic Director of the International Jerusalem Festival in 2015.

“Cohen is a multicultural jazz musician, among whose ancestors is Miles Davis. Like Davis, he can make the trumpet a vehicle for uttering the most poignant human cries.” – Ben Ratliff, The New York Times

Booklet für Naked Truth

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