Japanische Landschaften - Werke von Wolfgang-Andreas Schultz Amaryllis Quartett & Ensemble Obligat Hamburg

Album Info

Album Veröffentlichung:
2015

HRA-Veröffentlichung:
17.11.2015

Label: Es-Dur

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Interpret: Amaryllis Quartett & Ensemble Obligat Hamburg

Komponist: Wolfgang-Andreas Schultz (1948-)

Das Album enthält Albumcover

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  • Wolfgang-Andreas Schultz (1948-): Landschaft der Horchenden - Vier Menschen Streichquartett Nr. 3 (2004/2005)
  • 1 I. Landschaft mit Rätselbild 03:02
  • 2 II. Der See der Trauernden 05:00
  • 3 III. Der Garten der Liebenden 03:15
  • 4 IV. Das Tal der Dämonen 03:00
  • 5 V. Der Wald der Verwandlungen 02:37
  • 6 Vi. Der Berg des Schauens 03:00
  • Bilder auf dem Grund des Sees für Flöte und Streichtrio (2009/2010)
  • 7 Quartet for Flute, Violin, Viola and Cello - Bilder auf dem Grund des Sees 19:17
  • Japanische Nebellandschaft für Flöte solo (2003)
  • 8 Japanische Nebellandschaft for Solo Flute 05:55
  • Total Runtime 45:06

Info zu Japanische Landschaften - Werke von Wolfgang-Andreas Schultz

Wolfgang-Andreas Schultz: »Mein Interesse an den Kulturen des fernen Ostens, besonders an der traditionellen japanischen, begann gegen Ende meiner Schulzeit. Im Bücherregal fand ich das Buch Zen in der Kunst des Bogenschießens von Eugen Herrigel – ich habe damals wenig verstanden, aber ein Keim war gepflanzt. Er wuchs, als ich bei der Suche nach einem Stoff für meine erste musiktheatralische Arbeit auf das Noh-Theater stieß. In Vorbereitung auf dieses Projekt machte ich mich mit der japanischen Musik vertraut – durch Schallplatten und musikwissenschaftliche Literatur, und mit den Zen-Buddhismus in Philosophie und meditativer Praxis…«

Immer wieder haben die traditionelle japanische Kultur und der Zen-Buddhismus den Komponisten Wolfgang-Andreas Schultz zu Kompositionen angeregt. Relativ dicht hintereinander entstanden die drei hier unter dem Titel Japanische Landschaften vereinigten Werke, die zeigen, wie sich aus einer spirituellen, von Zen-Buddhismus geprägten Weltsicht neue Themen und formale Konzepte in der Musik ergeben, und wie sich eine überpersönliche, rituelle Ebene mit menschlichem, persönlichen Ausdruck verbindet. Die Einspielung seines 3. Streichquartett Landschaft der Horchenden – Vier Menschen (2004/2005) übernahm eines der besten jungen deutschen Streichquartette, das 2012 mit dem Echo Klassik ausgezeichnete Amaryllis Quartett. Das Werk erzählt von vier Menschen, ihren Sehnsüchten, Gefühlen, Ängsten und Wandlungen. Zugleich aber richtet sich der Blick immer wieder auf die feinsten Verästelungen der Klanglandschaft, um Distanz herzustellen, im Sinne der buddhistischen Achtsamkeitsmeditation.

Dem Stück Bilder auf dem Grund des Sees für Flöte und Streichtrio (2009/2010) liegt die Vorstellung eines japanischen Flötenspielers zugrunde, der am Ufer eines Sees oder in einem Boot spielt. Sein Spiel, umgeben von naturhaften Lauten der Streicher, ist von meditativer Ruhe erfüllt. Aber es bedrängen ihn Erinnerungen, von den Streichern gespielt Episoden, die ihn mit seinen Sehnsüchten und Schmerzen konfrontieren: eine gleichsam renaissancehafte Gambenfantasie mit schmerzlichen Dissonanzen, die Melodie einer großen unerfüllten Sehnsucht, und schließlich ein heftiger Ausbruch, ein verzweifelter Aufschrei. Das Hamburger Ensemble Obligat mit seiner Gründerin, der Flötistin Imme-Jeanne Klett, hat dieses Stück ins Repertoire aufgenommen.

Die Japanische Nebellandschaft von 2003 wird von Imme-Jeanne Klett gespielt. Dabei kann sie das wunderbare Klangspektrum der Querflöte virtuos zeigen: Vierteltöne, schwebende Rhythmen und eine Tongebung, die – wie bei den japanischen Flöten – Geräuschanteile einschließt. So schreibt Wolfgang-Andreas Schultz: »Die vom Zen-Buddhismus beeinflusste Malerei in China und Japan liebt in Nebel getauchte Landschaften, sind diese doch ein idealer Ausdruck der buddhistischen Lehre, dass die Dinge keine feste Identität haben, aus der Leere, dem Nichts – oder, bildlich, aus dem Nebel – auftauchen und wieder versinken.«

Wolfgang-Andreas Schultz studierte nach dem Abitur 1968 zunächst Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität Hamburg und ab 1972 Komposition an der Musikhochschule in Hamburg u.a. bei György Ligeti. 1977 wurde er Dozent an der Hamburger Musikhochschule und Ligetis Assistent. Seit 1988 ist Schultz in Hamburg Professor für Musiktheorie und Komposition. Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Opern Sturmnacht (1987) und Achill unter den Mädchen (1997), das Orchesterstück Mythische Landschaft (1976), Shiva – Tanzdichtung für Flöte und Orchester (1992) und die 1. Symphonie Die Stimmen von Chartres (2004). Schultz löste sich in seinem Schaffen von Ligetis Ästhetik und fand einen ganz eigenen Weg zwischen Avantgarde und Traditionalismus. In den hier veröffentlichten Werken verbinden sich Einflüsse von Luigi Nono, Giacinto Scelsi und Helmut Lachenmann mit Elementen traditioneller japanischer Musik und der europäisch-romantischen Tradition zu einer neuartigen und dennoch in sich verständlichen musikalischen Sprache.

„Hier gelingt es Schultz ein wahrhaft japanisch anmutendes Panorama auszubreiten, in welchem der rituelle und der expressive Aspekt in spannungsvollem Ausgleich stehen, ein kalligraphisches Tonpoem voller Anmut und Geschmeidigkeit. Mit solch feinstofflicher Kammermusik gehört Wolgang-Andreas Schultz zu den subtilsten Meistern unserer Zeit.“ (Christoph Schlüren, Crescendo)

Amaryllis Quartett: (Tracks 1-6)
Gustav Frielinghaus, Violine
Lena Wirth, Violine
Lena Eckels, Viola
Yves Sandoz, Violoncello
Ensemble Obligat Hamburg (Track 7)
Imme-Jeanne Klett, Flöte
Anette Behr-König, Violine
Boris Faust, Viola
Clemens Malich, Violoncello
Imme-Jeanne Klett, Flöte (Track 8)

Keine Biografie vorhanden.

Dieses Album enthält kein Booklet

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