Orchestra La Scintilla & Riccardo Minasi
Biographie Orchestra La Scintilla & Riccardo Minasi
Orchestra La Scintilla
Die Pflege der historischen Aufführungspraxis hat am Opernhaus Zürich seit vielen Jahrzehnten Tradition. In den siebziger Jahren machte Nikolaus Harnoncourt im Bereich der alten Musik erstmals mit seinem Monteverdi-Zyklus überregional Furore; in den achtziger Jahren setzte er seine Arbeit am Opernhaus Zürich gemeinsam mit dem Regisseur Jean Pierre Ponnelle mit Mozart fort (u.a. Idomeneo, Lucio Silla, Die Entführung aus dem Serail, Così fan tutte, Die Zauberflöte, Don Giovanni, Le nozze di Figaro). Harnoncourt leistete dabei weitere Pionierarbeit und die MusikerInnen des Orchesters der Oper Zürich passten ihre Spieltechnik den neuesten Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis an.
Aus diesem Kontinuum formierte sich aus dem Orchester der Oper, der heutigen Philharmonia Zürich, ein eigenständiges Ensemble von erstklassigen spezialisierten MusikerInnen, das sich einen hervorragenden Ruf schaffen konnte. Der Funke, der die Begeisterung für neue Alte Musik entfachte, gab dem Ensemble seinen Namen: Das offiziell 1998 gegründete Ensemble gab sich den Namen La Scintilla – Der Funke.
In den folgenden Jahren gerieten Aufführungen mit Koryphäen des Faches wie Nikolaus Harnoncourt, William Christie, Mark Minkowski, Reinhard Goebel, Giuliano Carmignola, Giovanni Antonini und Ottavio Dantone so erfolgreich, dass das Opernhaus Zürich alle barocken Opern und immer mehr auch Werke, die aus der Zeit der Klassik stammen, von diesem Ensemble spielen lässt.
Ausserhalb des Opernhauses tritt La Scintilla regelmässig in den grossen Konzertsälen auf und konzertiert mit namhaften Solisten, Instrumentalisten wie Sängern wie beispielsweise Cecilia Bartoli, Rolando Villazon, Andreas Scholl und anderen.
2014 erhielt das Orchester für seine Einspielung von Norma mit Giovanni Antonini und Cecilia Bartoli den Echo Klassik Musikpreis in der Kategorie „Operneinspielung des Jahres“ (19. Jhdt.). Auf CD und DVD erschienen u.a. Mozart-Arien mit Juan Diego Florez, Norma und La sonnambula mit Cecilia Bartoli, Orlando und Iphigénie en Tauride mit William Christie, Il ritorno d’Ulisse in patria mit Nikolaus Harnoncourt.
In der Saison 2018/19 gestaltet La Scintilla in enger Zusammenarbeit mit dem Geiger und Dirigenten Riccardo Minasi die La-Scintilla Reihe von vier Konzerten. Der musikalische Bogen spannt sich dabei von den frühsinfonischen Anfängen in Italien über die grossen Meister des Barocks , Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach bis zu den Klängen des frühen Giuseppe Verdi.
Riccardo Minasi
Der Dirigent und Geiger Riccardo Minasi hat sich in kurzer Zeit den Ruf eines der außergewöhnlichsten Talente der europäischen Musikszene erarbeitet.
Neben seiner Position als Chefdirigent des Mozarteumorchesters Salzburg kehrte er im Herbst 2018 an das Opernhaus Zürich mit Die Entführung aus dem Serail und an die Staatsoper Hamburg mit Alcina zurück. Außerdem debütierte er mit dem Konzerthausorchester in Berlin und arbeitet zudem weiterhin mit dem Ensemble Resonanz und mit La Scintilla zusammen. Zu seinen jüngsten Dirigierverpflichtungen gehören seine Debüts mit dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra, der NDR Radiophilharmonie, dem Orchestre de Chambre de Lausanne, dem Portland Baroque Orchestra und dem Los Angeles Chamber Orchestra.
Zu seinen jüngsten Opernverpflichtungen zählen Il matrimonio segreto, Don Giovanni und Orlando paladino am Opernhaus Zürich, Iphigénie en Tauride an der Staatsoper Hamburg, Carmen an der Opéra National de Lyon und Rinaldo am Theater an der Wien mit dem Ensemble Il pomo d’oro, welches er mitbegründet und von 2012 bis 2015 geleitet hat.
Riccardo Minasi hat zahlreiche Aufnahmen mit namhaften Musikern eingespielt, u. a. mit Joyce DiDonato, Ann Hallenberg und Philippe Jaroussky. Er ist an vier Alben beteiligt, die 2016 einen ECHO Klassik gewannen. Seine eigenen Einspielungen werden von den Kritikern gelobt, und mit seiner Aufnahme der Rosenkranzsonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber war er Finalist bei den Midem Classical Awards.
Minasis Auftritte zeichnen sich durch ein tiefes musikwissenschaftliches Verständnis aus. Er war historischer Berater des Orchestre symphonique de Montréal und gab zusammen mit Maurizio Biondi 2006 die kritische Ausgabe von Vincenzo Bellinis Norma bei Bärenreiter heraus.
Als Solist und Konzertmeister tritt Riccardo Minasi mit renommierten Ensembles auf, wie etwa dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, der Accademia Bizantina, Il Giardino Armonico, Le Concert des Nations, Al Ayre Español, dem Orquesta Barroca de Sevilla und dem Orquesta Sinfónica de Madrid. Außerdem arbeitet er mit Musikern wie Veronika Eberle, Bryn Terfel, Franco Fagioli, Jean-Guihen Queyras, Viktoria Mullova, Reinhard Goebel, Luca Pianca, Christophe Coin und Albrecht Mayer zusammen.
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