Biographie Kuss Quartet & Mojca Erdmann


Kuss Quartet
Das Kuss Quartett gehört mit seinem unverwechselbaren künstlerischen Ansatz zu den international anerkannten Spitzenformationen.

'Jenseits aller effekthascherischen Aufbürstung' sind seine Mitglieder stets auf der Suche nach Interpretationen mit „Offenbarungscharakter“, 'deren Individualität ganz auf das tiefe Eindringen in die Eigenart der einzelnen Werke' (Frankfurter Rundschau) fußt.

Dass tieferes Verständnis eines Werks einen Reifeprozess voraussetzt, ist für das Kuss Quartett ebenso selbstverständlich wie der Mut anhand der eigenen Erkenntnisse eine Experimentierfreude zu entwickeln. Dafür steht das Kuss Quartett seit Beginn seiner professionellen Karriere im Jahre 2002. Die beiden Gründungsmitglieder Jana Kuss und Oliver Wille (Violine) gehen ihren musikalischen Weg sogar schon seit 25 Jahren gemeinsam - mit ihren Kollegen William Coleman und Mikayel Hakhnazaryan sind sie Pioniere der konzeptuellen Präsentation von Kammermusik, mit der aus der Musik heraus neue Perspektiven entwickelt und ein weitläufiges kulturell interessiertes Publikum gewonnen wird.

Legendär ist das Erfolgsformat 'Kuss Plus - die Klassik-Lounge des rbb kulturradio', mit dem das Ensemble die Berliner Musikszene prägt und seinem Publikum nicht nur räumlich ganz nahe kommt. Aber auch im Szeneclubkonzert steht für das Quartett die klassische Musik im Vordergrund.

Die ungewöhnliche Offenheit der Interpreten zeigt sich in grenzüberschreitenden Konzertformen, welche Quartettkompositionen mit literarischen Werken kombinieren. Hier arbeitet das Ensemble regelmäßig mit dem renommierten Schauspieler Udo Samel zusammen. Mit Programmen wie „Ohne Grund nicht denken“ (Brecht/ Berg/ Beethoven), „Traumbilder“ (Heine/ Mendelssohn/ Schumann) oder „Das Rauschen der Zeit“ (Mandelstam/ Strawinsky/ Tschaikowski) waren die fünf zu Gast bei einigen Festivals und Konzertsäle in Deutschland und Österreich.

Das Kuss Quartett wurde 2002 vom Deutschen Musikrat und beim Borciani-Wettbewerb mit ersten Preisen, 2003 mit dem Borletti-Buitoni Award ausgezeichnet und von der European Concert Hall Organization für das Programm „Rising Stars“ ausgewählt. Seine Weltkarriere führt von der Carnegie Hall in New York über das Concertgebouw Amsterdam und die Londoner Wigmore Hall bis zur Berliner Philharmonie in seiner Heimatstadt – und umfasst auch zahlreiche Engagements bei wichtigen Festivals, wie etwa der Schubertiade Schwarzenberg, Beethovenfest Bonn, Rheingau Musikfestival oder den Festspielen in Edinburgh und Salzburg, auf Tourneen in den USA, Australien, Südamerika sowie Japan.

Bei zahlreichen internationalen Meisterkursen inspiriert das Kuss Quartett die nächste Generation der Kammermusiker. William Coleman (in Salzburg) und Oliver Wille (in Hannover und Birmingham) sind zudem Professoren an europäischen Universitäten.

Weit gefasst begreift das Kuss Quartett sein Repertoire, es reicht von Musik der Renaissance bis zu Kompositionen von Helmut Lachenmann, Aribert Reimann und György Kurtág, zu denen die Gruppe einen engen Kontakt pflegt.

Eine Konzeptionsförderung des Landes Niedersachsen erlaubt dem Ensemble, in den nächsten vier Jahren neue Kompositionen in Auftrag zu geben. Geplant sind beispielsweise Uraufführungen von Aribert Reimann und Enno Poppe.

Nach dem erfolgreichen Album „Bridges“ (Sony Classical) wurde im Januar 2012 bei dem feinen englischen Label Onyx Classics eine hervorragend besprochene Konzept-CD veröffentlicht: „Theme russe“ mit Werken und Transkriptionen von Tschaikowski, Strawinsky, Schnittke und anderen. Im November 2013 erschien die dritte Aufnahme bei Onyx Classics: das Schubert Quintett mit dem Cellisten Miklós Perényi. mit dem das Kuss Quartett besonders gern zusammen arbeitet.

Das nächste Album erscheint im Oktober 2016, mit dem 2.Streichquartett von Schönberg (gemeinsam mit Mojca Erdmann) sowie dem 3. Quartett von Brahms und einigen eigens für das Ensemble bearbeiteten Brahms-Liedern für Sopran und Streichquartett.

Künstlerische Zusammenarbeit verbindet das Quartett außerdem u.a. mit Paul Meyer, Pierre-Laurant Aimard, Mojca Erdmann und dem Slam-Poetristen Bas Böttcher.

© 2010-2024 HIGHRESAUDIO