Hera Hyesang Park, Orchestra del Teatro Carlo Felice & Jochen Rieder


Biographie Hera Hyesang Park, Orchestra del Teatro Carlo Felice & Jochen Rieder


Hera Hyesang Park
Ihre feinen Interpretationen und ihre darstellerischen Fähigkeiten sind von der Kritik hoch gelobt, ihr Künstlertum jedoch umfasst noch sehr viel mehr. Die südkoreanische Sopranistin Hera Hyesang Park ist eine Kosmopolitin und sie ist entschlossen, Rassismus, Diskriminierung und Vorurteilen jeglicher Art entgegenzutreten. Aufführungen und Aufnahmen sind für sie ein Akt der Selbstentdeckung und ermöglichen ihr, auf emotional ehrliche Weise in Kontakt mit anderen Menschen zu treten. Ihr lyrischer Koloratursopran mit seiner makellosen Technik und unendlichen Farbenvielfalt korrespondiert mit dem wagemutigen Wesen ihres Aufführungsstils. In den vergangenen Spielzeiten erregte Hera Hyesang Park vermehrt Aufmerksamkeit mit gefeierten Auftritten an den großen Opernhäusern und Konzerthäusern der Welt. 2019 erntete sie viel Lob für ihr Hausdebüt an der Komischen Oper Berlin als Musetta in Barrie Koskys Neuinszenierung von La bohème. Ihren Auftritt als Rosina in Il barbiere di Siviglia beim Glyndebourne Festival 2019 preiste The Times (London) als »phänomenal« und Classical Source rühmte, sie habe »ein Element von Verletzlichkeit und Leid entdeckt, das der Figur Fleisch und Blut verleiht«.

Im Mai 2020 schloss die unkonventionelle Sopranistin einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon. Aus diesem Anlass gab sie ein virtuelles Recital in der DG-Reihe »Moment Musical«, das aus dem Berliner Meistersaal gestreamt wurde. Parks erstes Album für das Gelblabel erschien unter dem Titel I am Hera im November 2020 digital und wird im Januar 2021 auf CD veröffentlicht. Aufgenommen mit den Wiener Symphonikern unter Bertrand de Billy bietet es Lieder und Arien, die der Sopranistin besonders am Herzen liegen. Neben Musik von Bellini, Gluck, Händel, Mozart, Pergolesi, Puccini und Rossini sind auch Werke der koreanischen Komponisten Joowon Kim und Un-Yung La zu hören, von Letzterem die erhebende Vertonung des 23. Psalms.

»Statt ein Programm mit Arien zu bringen, das andere vor allem beeindrucken soll, beschloss ich, mich wirklich vorzustellen mit meinem ersten Album und Stücke zu singen, die meine Grundwerte offenlegen«, erklärte Park im Mai 2020 gegenüber OperaWire. »Ich möchte die Welt ein wenig besser machen, wenn ich gesund lebe und das Talent, das mir geschenkt wurde, vor allem dazu nutze, etwas mehr Licht in die Welt zu bringen.«

Parks Persönlichkeit und ihre Entwicklung als Sängerin sind von ihren koreanischen Wurzeln gleichermaßen geprägt wie von den Erfahrungen ihres Lebens im Westen. Sie selbst beschreibt sich als »traditionell, aber ungewöhnlich«, und als offen dafür, von den klassischen wie auch den modernen Haltungen zum Leben und zur Kunst zu lernen.

Im September 2020 sang Hera Hyesang Park die Rolle der Violetta Valéry in der verschobenen Uraufführung von 7 Deaths of Maria Callas, dem bahnbrechenden Opernprojekt von Marina Abramović für die Bayerische Staatsoper. Bald darauf kehrte sie in ihr Heimatland zurück, um Recitals in Gunpo und Seoul zu geben. Beim Glyndebourne Festival 2021 wird sie Despina in Così fan tutte singen. Parks Begabung wurde schon in frühen Jahren erkannt und gefördert, sie studierte an der Seoul National University und der renommierten Juilliard School of Music in New York. Ihren internationalen Durchbruch erzielte sie 2015, als sie zu den Preisträgern bei Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb zählte. 2016 gewann sie den ersten Preis der Gerda Lissner Foundation International Competition, 2018 den begehrten Hildegard Behrens Foundation Award. Ihr Sinn für Mode erregte die Aufmerksamkeit von Dame Anna Wintour, der Chefredakteurin von Vogue, sie persönlich wählte das Kleid von Giambattista Valli aus, das die Sängerin 2018 bei der Met Gala in New York trug.

Nach Abschluss ihres zweijährigen Artist Diploma in Opera Studies an der Juilliard School 2015 wurde Park Mitglied des angesehenen Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera. 2017 gab sie ihr Hausdebüt an der Met als erste Elfe in Rusalka, 2019 sang sie dort mit großem Erfolg die Rolle des Amore in Mark Morris’ Inszenierung von Orfeo ed Euridice. Weitere Höhepunkte ihrer bisherigen Laufbahn waren ihr Debüt an der Bayerischen Staatsoper als Despina; Aldimira in Rossinis Sigismondo mit dem Münchner Rundfunkorchester; Brahms’ Ein deutsches Requiem in der Leipziger Thomaskirche; sowie Konzerte mit den New Yorker Philharmonikern und für das Opernhaus Los Angeles.



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