Telemann, Platti, Vivaldi & Geminiani: Concerti all'arrabbiata Freiburger Barockorchester & Gottfried von der Goltz
Album Info
Album Veröffentlichung:
2021
HRA-Veröffentlichung:
12.11.2021
Label: Aparte
Genre: Classical
Subgenre: Orchestral
Interpret: Freiburger Barockorchester & Gottfried von der Goltz
Komponist: Georg Philipp Telemann (1681-1767), Antonio Vivaldi (1678-1741), Giovanni Benedetto Platti (1697-1763), Francesco Geminiani (1687-1762)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Georg Philipp Telemann (1681 - 1767): Sinfonia in D Major for 2 Horns, Strings and Continuo, TWV 52:D2:
- 1 Telemann: Sinfonia in D Major for 2 Horns, Strings and Continuo, TWV 52:D2: I. Spirituoso ma non presto 02:07
- 2 Telemann: Sinfonia in D Major for 2 Horns, Strings and Continuo, TWV 52:D2: II. Adagio 00:37
- 3 Telemann: Sinfonia in D Major for 2 Horns, Strings and Continuo, TWV 52:D2: III. Allegro 01:44
- 4 Telemann: Sinfonia in D Major for 2 Horns, Strings and Continuo, TWV 52:D2: IV. Largo 01:40
- 5 Telemann: Sinfonia in D Major for 2 Horns, Strings and Continuo, TWV 52:D2: V. Allegro assai 02:07
- Giovanni Benedetto Platti )1697 - 1763): Concerto in G Minor for Oboe, Strings and Continuo, I 47:
- 6 Platti: Concerto in G Minor for Oboe, Strings and Continuo, I 47: I. Allegro 04:04
- 7 Platti: Concerto in G Minor for Oboe, Strings and Continuo, I 47: II. Largo 04:18
- 8 Platti: Concerto in G Minor for Oboe, Strings and Continuo, I 47: III. Allegro 03:51
- Antonio Vivaldi (1678 - 1741): Concerto in E-Flat Major for Bassoon, Strings and Continuo, RV 483:
- 9 Vivaldi: Concerto in E-Flat Major for Bassoon, Strings and Continuo, RV 483: I. Presto 02:17
- 10 Vivaldi: Concerto in E-Flat Major for Bassoon, Strings and Continuo, RV 483: II. Larghetto 02:24
- 11 Vivaldi: Concerto in E-Flat Major for Bassoon, Strings and Continuo, RV 483: III. Allegro 03:12
- Francesco Geminiani (1687 - 1762), Arcangelo Corelli (1653 - 1713): Concerto Grosso in D Minor for 2 Violins, Cello, Strings and Continuo, "La Follia":
- 12 Geminiani, Corelli: Concerto Grosso in D Minor for 2 Violins, Cello, Strings and Continuo, "La Follia" 11:23
- Georg Philipp Telemann: Sinfonia in G Major for Piccolo, Chalumeau, Double-Bass, Strings and Continuo "Grillen-Symphonie":
- 13 Telemann: Sinfonia in G Major "Grillen-Symphonie", TWV 50:1: I. Etwas lebhaft 04:13
- 14 Telemann: Sinfonia in G Major "Grillen-Symphonie", TWV 50:1: II. Taendelnd 02:52
- 15 Telemann: Sinfonia in G Major "Grillen-Symphonie", TWV 50:1: III. Presto 02:37
Info zu Telemann, Platti, Vivaldi & Geminiani: Concerti all'arrabbiata
Concerti all’arrabbiata oder: Manche mögen’s scharf! Seit ihrem ersten Import aus Südamerika durch Kolumbus erlebte die Chili einen weltweiten Boom, von dem auch Italien nicht ausgespart blieb. Ob es genau diese kleine Pflanze war, die hier Peperoncino heißt, die italienische Komponisten des 17. Jahrhunderts zu explosiven Meiserleistungen inspirierte, ist nicht bekannt, aber der Vergleich liegt auf der Hand. Die Konzerte von Platti, Vivaldi und Geminiani mit ihren rasend schnellen Streichern und flinken Holzbläsern sind perfekte Beispiele. Diese Werke regten wiederum ihre musikalischen Nachbarn in Deutschland an, darunter Telemann, der ein Konzert für zwei unerschrockene Hörner sowie die Grillen-Sinfonie schrieb, die mit noch einigen anderen Länderaromen gewürzt ist. Gottfried van der Goltz und die Musiker des Freiburger Barockorchesters bieten feurige Interpretationen dieser mitreißenden Werke.
Freiburger Barockorchester
Gottfried von der Goltz, Dirigent
Das Freiburger Barockorchester
besteht aus 27 Musiker-Gesellschaftern (elf Violinen, vier Violen, zwei Violoncelli, Kontrabass, Cembalo, zwei Flöten, zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner und einer Trompete) sowie zahlreichen Gastmusikern, die das Orchester um Instrumente ergänzen, die im festen Orchesterstamm nicht zu finden sind (wie Blockflöte, Klarinetten, Trompeten, Pauken, Viola da Gamba und Laute). Gastmusiker werden auch für größere Besetzungen (Opern, romantisches Repertoire) hinzugezogen und sind auf vielen CD-Aufnahmen des FBO zu hören.
Der Legende nach begann alles am Silvesterabend 1985, als sich mehrere Studenten der Freiburger Musikhochschule - angeregt vom bevorstehenden Jahreswechsel und ein paar Glas Sekt - entschlossen, sich zu einem Ensemble zusammenzutun und auf historischen Instrumenten Barock zu spielen.
Nach zwei Jahren Probenarbeit mit intensivem Quellenstudium und angeregten Diskussionen darüber, wie denn wohl diese oder jene Phrase im barocken Sinne zu spielen sei, war es dann soweit: Am 8. November 1987 traten die Musiker erstmals unter dem Namen „Freiburger Barockorchester“ in der Burgheimer Kirche in Lahr auf. Auf dem Programm stand Barockmusik aus England (Purcell), Frankreich (Lully), Italien(Corelli), Österreich (Muffat) und Holland (Wassenaer).
Mit dieser Perspektive nähern sich die Musiker des Freiburger Barockorchesters auch nach fast dreißig Jahren ihres Bestehens immer noch einem einzelnen Werk oder einem Konzertprogramm. Mittlerweile hat sich allerdings ihr Repertoire eindrucksvoll vergrößert, mit einer Bandbreite vom barocken 17. Jahrhundert über Klassik und Romantik bis in die Gegenwart. Ja, inzwischen haben „die Freiburger“ (wie sie in der Musikszene häufig genannt werden) auch zeitgenössische Komponisten inspiriert, für ihre Barockinstrumente und ihre experimentelle, musikalische Neugier zu komponieren. Sehr oft sogar mit explizit barockem Bezug, etwa wie im August 2009 bei der Bachwoche Ansbach, wo die Musiker ein „Ansbachisches Konzert“ von Manfred Trojahn (Sentimenti del tempo) aus der Taufe hoben, das sich in Besetzung und konzertantem Gestus auf Johann Sebastian Bachs 4. „Brandenburgisches Konzert“ bezieht.
Eine weitere untrennbar mit dem FBO verbundene Eigenschaft ist das überwiegende Spiel ohne Dirigenten. Wie im 18. Jahrhundert üblich, wird auch das Freiburger Barockorchester vom Pult des Konzertmeisters aus geleitet. Weniger historisch, sondern vielmehr äußerst zeitgemäß, wird bei den „Freiburgern“ diese Position von zwei gleichberechtigten künstlerischen Leitern (also einer „Doppelspitze“) ausgefüllt, die im Wechsel einzelne Projekte leiten: Gottfried von der Goltz und Petra Müllejans. Selbstverständlich werden für größer besetzte Werke Dirigenten eingeladen - prominentester Gast und ein besonders beliebter Partner der Musiker ist René Jacobs, unter dessen Leitung das FBO für die Einspielung von Mozarts Oper „Idomeneo“ den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2009 erhalten hat. Mit dem spanischen Dirigenten Pablo Heras-Casado arbeitet man seit einigen Jahren sehr erfolgreich an Projekten mit sinfonischem Repertoire. Oft, und auch dies ist eine besondere Qualität des FBO, treten Musiker aus den eigenen Reihen als Solisten im Konzert und auf CD auf. Und damit wären wir auch bei dem Markenzeichen des Freiburger Barockorchesters angelangt: hoher Anspruch, große Spielfreude und wache musikalische Neugier. Unbekannte Musik neu zu entdecken ist dabei ebenso wichtig, wie bekannte Musik auf eine neue Art zum Sprechen zu bringen. Mit diesem künstlerischen Credo hat das Freiburger Barockorchester die bekanntesten Konzersäle der internationalen Musikszene erobert, in denen es mit ungefähr 100 Auftritten pro Jahr zu hören ist. Oft mit einigen der bekanntesten Interpreten unserer Zeit wie Christian Gerhaher, Isabelle Faust, Philippe Jaroussky und René Jacobs. Die Diskographie des Orchesters ist inzwischen auf über 60 CDs angewachsen, von denen viele Aufnahmen preisgekrönt sind. Dass sich das Freiburger Barockorchester auch in der traditionellen Klassikszene ganz nach oben gespielt hat, belegt die Tatsache, dass es 2009 als erstes Barockorchester überhaupt eingeladen wurde, die Salzburger Festspiele zu eröffnen.
Neben der eigenen Konzertreihe im Freiburger Konzerthaus hat das FBO auch in der Stuttgarter Liederhalle und der Berliner Philharmonie seit 15 Jahren mit einer selbst veranstalteten Konzertreihe eine musikalische Heimat gefunden.
Booklet für Telemann, Platti, Vivaldi & Geminiani: Concerti all'arrabbiata