Wolfgang Rihm: Astralis & Other Choral Works RIAS Kammerchor and Hans-Christoph Rademann
Album Info
Album Veröffentlichung:
2012
HRA-Veröffentlichung:
18.10.2017
Label: Harmonia Mundi
Genre: Classical
Subgenre: Chamber Music
Interpret: RIAS Kammerchor and Hans-Christoph Rademann
Komponist: Wolfgang Rihm
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Wolfgang Rihm (1952): Sieben Passions-Texte:
- 1 I. Tristis est anima mea 02:38
- 2 II. Ecce vidimus eum 04:19
- 3 III. Velum templi scissum est 03:36
- 4 IV. Tenebrae factae sunt 05:33
- 5 V. Caligaverunt oculi mei 04:29
- 6 VI. Recessit pastor noster 02:50
- 7 VII. Aestimatus sum 04:55
- Astralis („Über die Linie“ III):
- 8 Astralis („Über die Linie“ III) 29:39
- Fragmenta passionis:
- 9 I. Da verliessen ihn 01:20
- 10 II. Da schrien alle 02:46
- 11 III. Vater, vergib ihnen 01:27
- 12 IV. Jesus schrie nochmals 01:35
- 13 V. Wahrhaftig dieser war Gottes Sohn 02:52
Info zu Wolfgang Rihm: Astralis & Other Choral Works
When Wolfgang Rihm composed the 'Fragmenta Passionis', in 1968, this 16-year old artist was already a ‘compositional force’ that seemed beyond any doubt in terms of critical consciousness. Two further compositions, the 'Sieben Passions-texte' of 2001-06 and the major half-hour-long work 'Astralis' of 2001, feature on the present recording alongside the early choral work. If one looks for a common compositional language, then these three works are linked above all by their expressive and diverse treatment of the possibilities of the human voice and at the same time by their reflection on traditional forms and genres of musical history. The 'Fragmenta Passionis' are, in fact, motets such as have been written ever since Machaut in the 14th century, by Guillaume Dufay and Johannes Ockeghem in the 15th and perhaps an anachronism by 1968!
Rihm's early work, combining contemporary techniques with the emotional volatility of Mahler and of Schoenberg's early expressionist period, was regarded by many as a revolt against the avant-garde generation of Boulez, Stockhausen (with whom he studied in 1972–73), and others, and led to a large number of commissions in the following years. In the late 1970s and early 1980s his name was associated with the movement called New Simplicity. His work still continues to plough expressionist furrows, though the influence of Luigi Nono, Helmut Lachenmann and Morton Feldman, amongst others, has affected his style significantly.
„The visionary Astralis is at the heart of this collection, but more variety and drama are found in the Fragmenta passionis and Sieben Passions-Texte. Superb performances.“ (BBC Music Magazine)
„The performances of these two Passiontide works are heroic...Everything is triumphantly mastered by this remarkable choir, but a strong word than 'heroic' is needed to describe the performance of [Astralis]...Hypnotic is not the word for the effect this work creates, but listeners who take the conductor's advice will find the music opening like a flower for them too.“ (International Record Review)
RIAS Kammerchor
Hans-Christoph Rademann, conductor
RIAS Kammerchor
Unter den Berufschören ist der RIAS Kammerchor der Pionier in historischer Aufführungspraxis. Seit seiner Gründung setzt er sich außerdem beispielhaft für die Musik der Gegenwart und der Moderne ein. In diesem Spannungsfeld gewinnen auch die Werke des klassischen und romantischen Repertoires in den Interpretationen des Chores intensive Klangrede mit Tiefenschärfe. Unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann, seit 2007 Chefdirigent, hat der Chor vor allem in der Breite seiner stilistischen Ausdrucksmöglichkeiten entscheidend hinzugewonnen. Er konnte dabei auf den Leistungen seiner Vorgänger aufbauen.
Bereits in Karl Ristenparts leider unvollendetem Projekt, alle Bach-Kantaten aufzunehmen, zeichnete sich eine klare Abkehr vom Monumentalstil in der Bach-Interpretation ab. Kammermusikalische Transparenz war Ristenparts Leitbild. Als Uwe Gronostay den Chor 1972 übernahm, formte er den Klang weiter nach einem Kammerchorideal um, gestaltete ihn homogen, sicher in der Intonation und flexibel im Stil. Für diese Neuausrichtung suchte er Partner in Europa wie Eric Ericson und seinen Kammerchor. Er führte Grundsätze historischer Aufführungspraxis in die Arbeit ein, die Marcus Creed systematisch weiterentwickelte. Er gewann Spezialorchester wie Concerto Köln, Freiburger Barockorchester, Akademie für Alte Musik, Orchestre des Champs-Élysées als ständige Partner und konnte den Chor 1995 exklusiv mit dem Label harmonia mundi france verbinden.
Dem RIAS Kammerchor verdanken nicht nur zahlreiche Werke neuer Musik ihre Ur- und Erstaufführung, sondern auch ihre sukzessive Verankerung im Repertoire und maßgebliche Einspielungen. Diese Seite des Repertoires zieht sich wie ein Leitfaden durch die Geschichte des Chores. Dass heute wieder Chormusik in großer stilistischer Vielfalt neu entsteht, ist auch ein Verdienst des RIAS Kammerchores und seines stetigen Engagements für das Neue in der Musik. Neben der klassischen Konzertform begibt sich der RIAS Kammerchor auch immer wieder auf weniger bekannte Pfade. Gemeinsam mit dem Verein der Freunde und Förderer des RIAS Kammerchores initiiert und organisiert das Ensemble außergewöhnliche, teilweise genreübergreifende Konzertprogramme an ungewöhnlichen Orten und ist mit diesem Konzept seit zehn Jahren Vorreiter in der Entwicklung und Präsentation innovativer Konzertformate.
Der RIAS Kammerchor wurde am 15. Oktober 1948 vom Rundfunk im amerikanischen Sektor Berlins (RIAS) gegründet. In den ersten 25 Jahren unter Karl Ristenpart, Herbert Froitzheim und Günther Arndt bestimmten Aufnahmen für den Senderbedarf die Arbeit. Mit zunehmender Verfügbarkeit von Tonträgern gewannen öffentliche Konzerte und Gastspiele an Bedeutung. Uwe Gronostay (1972– 1986), den der Chor 2007 zu seinem Ehrendirigenten wählte, leistete diese Neuorientierung, er richtete eine eigene Konzertreihe des Chores ein. Sein Nachfolger Marcus Creed (1987–2001) schärfte das Chorprofil in der Spannung und Begegnung von alter und neuer Musik. Unter seiner Leitung verstärkten sich die internationale Resonanz und Anfragen an den Chor.
Daniel Reuss (2003–2006) rückte die klassische Moderne ins Zentrum und stärkte die Bindungen zu Kooperationspartnern im In- und Ausland. Seit 2007 setzt Hans-Christoph Rademann neue Akzente in der Entwicklung des Chorklanges und des Repertoires. 2012 wurde der RIAS Kammerchor mit der Nachtigall, dem Ehrenpreis des Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. ausgezeichnet. 2010 war er bereits von der britischen Zeitschrift Gramophone unter die zehn besten Chöre der Welt gewählt worden.
Der RIAS Kammerchor ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH (roc berlin.) Gesellschafter sind Deutschlandradio, die Bundesrepublik Deutschland, das Land Berlin und der Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Hans-Christoph Rademann
leitet den RIAS Kammerchor seit 2007 als Chefdirigent. Die Schwerpunkte des Chores – historische Aufführungspraxis und Musik der Gegenwart – baut er seitdem weiter aus. Auf die Wiederentdeckung von Werken der Bach-Familie legte er einen Schwerpunkt in der überlieferten Musik, die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten intensivierte er durch Werkaufträge u. a. an Steffen Schleiermacher, Tigran Mansurian und Samir Odeh-Tamimi. In der Spannung von aktueller Musik und historischer Aufführungspraxis erschloss er dem RIAS Kammerchor das Klassische und Romantische mit neuen Akzenten und in der ganzen Breite der Ausdrucksformen. Unter seiner Leitung gewann die Stilistik des Chores an Vielfalt, die Präsenz des Chorklangs an Prägnanz.
Hans-Christoph Rademann, der aus einer Kantorenfamilie stammt, gründete noch während seiner Studienzeit an der Musikhochschule Dresden den Dresdner Kammerchor, den er bis heute leitet. 1991 bis 1999 stand er an der Spitze der Dresdner Singakademie, danach übernahm er bis 2004 die künstlerische Verantwortung für den NDR Chor. Als Gastdirigent leitete er u. a. den Rundfunkchor Berlin, das Collegium Vocale Gent und die Chöre des Bayerischen, des Mitteldeutschen und des Südwestrundfunks, aber auch Orchester wie das Dresdner Barockorchester, die Stuttgarter Philharmoniker, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, die Staatskapelle Dresden und die Rotterdamer Philharmoniker.
Seit 2000 lehrt er als Professor für Chordirigieren an der Musikhochschule Dresden. Er initiierte mit Kollegen 2008 das Chordirigentenforum des Deutschen Musikrats als Nachwuchsprogramm für professionelle Chorleiter. Darüber hinaus ist er Schirmherr des Hospizdienst Dresden e.V. Für seine Verdienste um das Dresdner Musikleben wurde Hans- Christoph Rademann mit dem Förderpreis der Landeshauptstadt ausgezeichnet, 2008 wurde ihm die Sächsische Verfassungsmedaille verliehen. Als Gründungsintendant leitet er seit 2010 das Musikfest Erzgebirge. Außerdem wird er bis 2017 eine Gesamtaufnahme der Werke von Heinrich Schütz auf CD produziert haben. Am 1. Juni 2013 hat Hans-Christoph Rademann von Helmuth Rilling die Leitung der Bachakademie Stuttgart übernommen.
Booklet für Wolfgang Rihm: Astralis & Other Choral Works