On a Smiling Gust of Wind Florian Favre Trio

Album info

Album-Release:
2018

HRA-Release:
02.03.2018

Label: Traumton

Genre: Jazz

Subgenre: Contemporary Jazz

Artist: Florian Favre Trio

Album including Album cover

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Formats & Prices

Format Price In Cart Buy
FLAC 44.1 $ 13.20
  • 1 Nanomélie 05:38
  • 2 Frunky 06:19
  • 3 Galamb 06:03
  • 4 Manu 05:10
  • 5 She Just Is 05:46
  • 6 Strange Picture 07:24
  • 7 Through the Blizzard 06:48
  • 8 Flagile 07:08
  • Total Runtime 50:16

Info for On a Smiling Gust of Wind



Die Presse in der Schweiz und Deutschland war sich schon früh einig: Pianist Florian Favre ist originell und charmant, hochtalentiert und künstlerisch eigenwillig. Geboren und aufgewachsen Im westschweizerischen Fribourg, hat Favre in Bern zunächst Klavier, dann Komposition studiert und dort auch 2011 sein Trio gegründet. 2013 kam Bassist Manu Hagmann dazu, hinterm Schlagzeug gab es für das jüngste Album mal wieder einen Wechsel. Doch dazu später mehr. Als alleiniger Komponist trägt Favre, inzwischen 31 Jahre alt, den größten Teil der künstlerischen Verantwortung, wenngleich er von je her Raum für seine Partner lässt. Favres Stücke zeichneten sich bislang durch „farbenprächtige Harmonik“ (Jazz Thing) und einen offenen Geist aus, ihre Melodien waren häufig mit rhythmischer Raffinesse und spontanen Interaktionen aufgeladen, was die Intensität noch verdichtete. Diverse Auszeichnungen, etwa der 1. Preis der International Jazzhaus Piano Competition 2012 in Freiburg i. Br., belegen die Qualität Florian Favres. Kollegen schätzen ihn als ebenso brillanten wie angenehmen Mitspieler.

Seit dem weithin gelobten Album Ur, das im April 2016 erschien, ist viel passiert. Das Trio feierte bei Festivals Erfolge (u.a. Amersfoort Jazz (NL), Jazz à Vienne (Frankreich), Palatia Jazz, Ethno Jazz Festival Dushanbe (Tadschikistan)), genießt bis 2019 prioritäre Förderung von Pro Helvetia und gewann den B-Jazz International Contest im Rahmen des Leuven Jazz Festivals in Belgien. Favre selbst wurde mit einem Stipendium ausgezeichnet, dass ihn nach New Orleans und New York bringen wird, unter anderem um ein Stück für Jazz Trio und Orchester zu komponieren. Vorher präsentiert Florian Favre nun das nächste Werk seines feinsinnigen Trios, ganz ohne Gäste und elektronische Geschmacksverstärker. Schon der Titel On A Smiling Gust Of Wind signalisiert luftige, positive Stimmungen. „Ich habe das Gefühl, dass die Band während der Aufnahmen richtig geflogen ist“, erklärt Favre, „dass wir leicht, unverkrampft und ehrlich gespielt haben. Eben so, als ob uns eine Böe Rückenwind gegeben hätte.“

Eine unaufdringliche Leichtigkeit zog sich bereits durch den Vorgänger Ur, ist aber nun noch präsenter und prägnanter. Neben Favres strahlendem, unter anderem von europäischer Klassik inspiriertem Spiel ist eine absichtsvolle kompositorische Klarheit der zweite rote Faden. Im Vergleich zu früheren Produktionen habe er noch mehr Wert auf spontane Eingebungen gelegt, sagt Favre, Emotionen und einfache Ideen zugelassen, sie weniger stark abstrahiert. Es geht ihm um eine unprätentiöse Schönheit, die er selbst in beseelter Musik (er benutzt die englischen Begriffe „soulful“ und „uplifting“) hört und spürt. Nicht als geplantes Gegenmodell zu intellektuell aufgeladenen Konstrukten, sondern vielmehr als ein bewusst lebendiger Ausdruck. Das Vertrauen auf das eigene Bauchgefühl mag auch mit Favres privatem Glück zu tun haben. Warum sollten nur Pop-Musiker die Euphorie einer neuen Liebe in erhebende Songs fassen dürfen?

Humor gehört ohnehin zu Favres Naturell, ebenso ein subtiles Spiel mit verschiedenen Einflüssen. Das Klangbewusstsein von Ravel und Strawinsky begeistert ihn ebenso wie die energische Emphase von Rockbands oder elektronische Sounds. Letztere setzt er aber bei anderen Projekten ein, in dieser Hinsicht weiß Favre klar zu trennen. Was ihm gar nicht liegt, ist der künstlerische Elfenbeinturm. Kommunikation in der Band und mit dem Publikum sind Favre wichtig. Auf der Bühne wirkt er stets beiden zugewandt und vermeidet dabei plakative Gesten oder gar vordergründige Anlehnungen. Auch deswegen erscheint Favres Musik fokussiert, heute wahrscheinlich mehr als jemals zuvor.

Mit acht begann Florian Favre, klassischen Klavierunterricht zu nehmen, vier Jahre später entdeckte er Blues-Skalen und bald darauf den Jazz. Am Konservatorium in Fribourg machte er mit 21 sein Diplom, alles weitere entwickelte sich in Bern. 2008 gründete er das Quartett Help!, 2012 war er mit dem Songpoeten Stephan Eicher und dem Spoken Poetry-Künstler und Autor Kutti MC alias Jürg Halter unterwegs. Nach Abschluss seines Klavier-Masters (unter anderem bei Django Bates) hielt sich Favre eine Weile in New York auf. Sein Können beeindruckte dort selbst prominente Kollegen. So wurde Favre einmal von Joshua Redman auf die Bühne gebeten, nachdem der Schweizer das Konzert des Saxophon-Stars eröffnet hatte. Redmans Ansage: „He has something really, really special that blew us all away.”

Bassist Manu Hagman hat ebenfalls in Bern studiert und bereits eine vielfältige musikalische Geschichte. 2007 gewann er mit seinem damaligen Quartett Red Planet den Wettbewerb „Tremplin Lémanique“ des Montreux Jazz Festivals. Weitere Auszeichnungen folgten, etwa mit der Jean-Lou Treboux Group bei den Stanser Musiktagen 2011 und mit der Band Orioxy, zu der neben anderen die Harfenistin Julie Campiche gehört. 2013 erhielt Orioxy den „Grand Prix“ der Avignon International Jazz Competition. Mit beiden Projekten nahm Hagmann jeweils zwei Alben auf, spielte bei Festivals und in mehreren europäischen Ländern.

Nun können wir den neuen Drummer der Band vorstellen: Arthur Alard, 28, aus Paris. Kennengelernt haben sie sich beim besagten B-Jazz Contest, wo Alard mit Laurent Coulondre auftrat. „Nach dem Wettbewerb gab es eine Jamsession, bei der Manu und Arthur erstmals zusammen spielten. Das hat sofort super funktioniert. Später brauchten wir einen Schlagzeuger für eine Belgien-Tour und ich fragte Arthur, ohne selbst je mit ihm gespielt zu haben. Er kam, hatte alle Stücke von der Platte auswendig gelernt und schon im ersten Konzert jederzeit verstanden, wohin ich gehen will.“ Favre schwärmt geradezu vom neuen dritten Mann. Alard beherrsche viele Stile, kenne sich in diversen Genre aus, diene dem Stück und verschmelze mit dem Bandsound. Wie perfekt die Verständigung in der Band klappt, macht er an einem Beispiel deutlich. „Das Stück Nanomélie habe ich in der Nacht vor dem letzten Studiotag komponiert. Als wir alles andere im Kasten hatten, legte ich den Jungs die Noten vor und wir haben nur vier Takes eingespielt.“ Favre freut sich, dass auch dieses Stück auf der Platte ist, weil es aus seiner Sicht symbolisch für Einfachheit und „hoffnungsvolle Musik“ steht.

„Das neue Album klingt mehr denn je nach mir“, resümiert Florian Favre. „Es spiegelt Charakterzüge wider, die meine Freunde von mir kennen, andere vielleicht noch nicht.“ Zudem findet der Schweizer, dass die Stücke einen starken Bezug zueinander haben. Tatsächlich wirkt On A Smiling Gust Of Wind geschlossen und rund, zugänglich und auf subtile Art unterhaltsam. Jazz am Puls der Zeit, mit starker persönlicher Note und einem großen Potential, auch außerhalb des Jazzzirkels viele Freunde zu gewinnen.

Florian Favre, Klavier
Manu Hagmann, Bass
Arthur Alard, Schlagzeug

Recorded by Andy Neresheimer at Hard Studios, Winterthur, Switzerland
Mix and mastered by Martin Ruch at Control Room Berlin


Florian Favre Trio
Florian Favre began taking classical piano lessons at the age of eight. His father was the composer for a brass band, but had nothing to do with jazz. Thus it wasn’t until Favre was twelve years old that he discovered blues scales, which soon led him to jazz. With 21 he had a degree with honors from the Fribourg Conservatory and relocated to Bern to continue studying jazz piano as well as composition. In this time he also concerned himself intensely with classical music again. Today Favre says, that in a certain way he feels drawn towards Stravinsky and Ravel, “especially towards their sense of sound.” In 2008 Favre founded his quartet Help!, with which he soon after received the first awards and released two albums. In 2012 he was on tour with Stephan Eicher and the spoken word artist Kutti MC, whom he works with till this day. The singers Ann Malcolm and Pamela Mendez are also among his co-operation partners and furthermore he composes for the Fribourg Jazz Orchestra. Also in 2012 Favre won the “International Jazzhaus Piano Competition” in Freiburg im Breisgau. After completing his masters (amongst others with Django Bates), Favre went to New York for a while. His esprit even impresses well-traveled American colleagues; Joshua Redman once asked Favre on stage after he had played the opener for a concert of the saxophone star. Redman’s public praise would have made many people blush: “He has something really, really special, that blew us all away.” His trio operates as a collective and works like an organism, Florian Favre says. There is no mistaking the intuitive flow of music steeped in a natural precision and the equality of the instruments and these account for a great deal of the band’s magic. Favre founded the band in 2011, in 2013 the six year older Manu Hagmann joined. He also studied in Bern and already has a diverse musical history. In 2007 Hagmann won the contest “Tremplin Lémanique” of the Montreux Jazz Festival with his former quartet Red Planet. Further awards followed, for instance with the Jean-Lou Treboux Group at the Stanser Musiktage 2011 and with the band Orioxy, with the harpist Julie Campiche. In 2013 Orioxy was awarded the “Grand Prix” of the Avignon International Jazz Competition. With both projects Hagmann recorded two albums each and played at festivals and in multiple European countries. In 2015 the sought-after drummer Arthur Hnatek opened new dimensions for the Favre Trio. Like Hagmann, the twenty something Hnatek was born in Geneva and the two have been friends for a long time. In the meantime Hnatek lived in New York and completed his bachelor there, studying with Kirk Nurock and John Hollenbeck. He already visited the jazz metropolis for the first time when he was 16; that time thanks to a scholarship for a summer semester at the Drummer’s Collective. Meanwhile Hnatek has played at many big jazz festivals (Montreux, North Sea, “La cité de la musique” Paris, Montreal, Reykjavik) and has also worked as an electronics musician and remixer. With Tigran Hamasyan he recorded last year’s celebrated Nonesuch-Album Mockroot and with Erik Truffaz his new work Doni Doni. Of course Hnatek also tours with both of these stars. Besides the many jobs as the rhythm backbone for others, Hnatek also pursues own projects, for instance the electro-jazz quartet Melismetiq, among others with Shai Maestro. In addition, he composes for festivals, for orchestra, big bands and smaller ensembles, as well as for film productions. The debut of the Florian Favre Trio in 2013, T'inquiète pas, ça va aller, already aroused enthusiasm beyond the Swiss borders. Compared to the pieces then, Florian Favre finds the new compositions more coherent. “After the first album I asked myself a great deal of questions and perceived this search for a new essence as a kind of journey. This journey is contained in all the pieces on Ur now.” The album title seems unusual, especially from an artist, whose mother tongue is French. “I like the fact, that you can express something so profound with such few letters,” Favre says, who also has good command of the German language for a long time now, “I think the word has power and something genuine.” Although Favre composes the pieces alone, he always leaves room for his band colleagues. For example, when they develop new ideas or refine arrangements at the rehearsal room. Not only live, but already at the studio the charismatic trio consistently finds its way to interesting improvisations. Thereby they all effectively concentrate on creating individual sounds with purely acoustic means. The suspense is intensified through the keen sense of infectious grooves and rhythmic twists of Favre and his partners. Even in energetic moments they stay within the jazz terrain and never go astray on the thin ice of trivial effects. Like this, the Florian Favre Trio exhibits an astoundingly perfect mix of playfulness and accuracy, juvenile verve and worldly-wise confidence.

This album contains no booklet.

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